Prisma Systems gibt Übernahmeangebot für Solarworld ab

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Das Insolvenzverfahren für Solarworld läuft und der Insolvenzverwalter verhandelt mit einer Investorengruppe, wohl um den Großaktionär Qatar Foundation, über eine kurzfristige Lösung und die Rettung von zumindest 450 Arbeitsplätze in Deutschland. Doch es gibt mehrere Interessenten. „Wir haben in der vergangenen Woche ein Angebot an den Insolvenzverwalter geschickt“, bestätigte Thomas Bornstein, Geschäftsführer der niederländischen Gesellschaft Prisma Systems, auf Anfrage von pv magazine. „Wir sind interessiert, Solarworld weitgehend komplett zu übernehmen und haben dies auch bereits vor zwei Monaten signalisiert.“ Derzeit warte Prisma Systems noch auf die Rückmeldung des Insolvenzverwalters Horst Piepenburg, um die notwendigen Wirtschaftlichkeitsprüfungen vornehmen zu können.

Dieser verhandelt seit gut zehn Tagen mit einer anderen Investorengruppe. Der Sprecher des Insolvenzverwalters, Thomas Schulz, bestätigte pv magazine, dass es noch andere Interessenten gebe. Diese hätten alle signalisiert, dass sie mehrere Wochen für die wirtschaftliche und technische Due Dilligence benötigten. Dagegen sei die Investorengruppe, die die Produktionsstätten in Arnstadt und Freiberg sowie 450 Mitarbeiter von Solarworld übernehmen will, bereit, „sich einerseits deutlich zügiger zu entscheiden“ und könne „andererseits auch die notwendige Transaktionssicherheit bieten“, sagte Schulz weiter.

Das Insolvenzverfahren für die verschiedenen Solarworld-Gesellschaften war am Dienstag offiziell vom Amtsgericht Bonn eröffnet worden. Die Investorengruppe, mit der Piepenburg verhandelt, hat sich bereit erklärt, zumindest bis Mitte August alle Mitarbeiter zu bezahlen, die nicht freigestellt sind. Nach Angaben von Schulz sind derzeit noch rund 1650 in den Werken im sächsischen Freiberg und thüringischen Arnstadt beschäftigt. Dazu arbeite ein Abwicklungsteam von 65 Beschäftigten zunächst weiter am Hauptsitz in Bonn.

Prisma Systems begründet das Interesse an Solarworld mit der eigenen großen Projektpipeline, die nach Unternehmensangaben bei etwa 3,4 Gigawatt weltweit liegt. „Wir würden die Module zum Großteil für unsere eigenen Projekte verwenden. Einen Teil aber auch am Markt verkaufen“, erklärt Bornstein weiter. Derzeit habe das Unternehmen eine Vielzahl an Projekten in Brasilien. In Europa sei Prisma Systems dagegen eher als EPC aktiv. Wie schnell eine Übernahme von Solarworld für das Unternehmen möglich sei, hänge von der Rückmeldung des Insolvenzverwalters ab, so Bornstein.

Mitte Mai musste die Solarworld AG sowie ihre deutschen Tochtergesellschaften Insolvenz anmelden. Bereits Ende des Monats begann der Investorenprozess, der über den Finanzdienstleister Macquarie läuft.

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