Nach einer Meldung von Reuters soll es sich bei dem potenziellen Interessenten für die Produktionsstätten von Solarworld in Deutschland um die Qatar Foundation handeln. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur von einem Insider. Die Stiftung aus Katar hält 29 Prozent der Anteile an der insolventen Solarworld AG. Am Mittwoch hatte der vorläufige Insolvenzverwalter, Horst Piepenburg, bestätigt, dass er sich in Verhandlungen mit einer potenziellen Investorengruppe befinde. Diese wolle die Produktionsstätten im sächsischen Freiberg und thüringischen Arnstadt sowie 450 Mitarbeiter übernehmen. Piepenburg wollte sich zur Reuters-Meldung nicht äußern. Er zeigte sich zuvor jedoch optimistisch, dass es mit einer kurzfristigen Investorenlösung klappen könnte. Die Chancen für eine Einigung stünden höher als für ein Scheitern.
Der Insider bestätigte Reuters, dass bereits eine Grundsatzvereinbarung unterzeichnet sei. Dabei hätte diese Rettungslösung auch Vorteile für die übrigen Gläubiger von Solarworld. Sie könnten mit Geld aus dem Verkauf der US-Produktion des Photovoltaik-Herstellers befriedigt werden. Bei einem Scheitern einer Investorenlösung bliebe dagegen fast nichts für die Gläubiger, so die Nachrichtenagentur weiter.
Piepenburg hatte am Mittwoch auch erklärt, dass der Investor bereit sei, den Geschäftsbetrieb bis Mitte August zu finanzieren. Ende Juli läuft das Insolvenzgeld aus, dass seit Eröffnung des Insolvenzverfahrens zumindest die Löhne und Gehälter der Beschäftigten sicherte. Neben den Verhandlungen mit der potenziellen Investorengruppe gebe es zudem Gespräche über die Gründung einer Transfergesellschaft für weitere 1200 Beschäftigte der Standorte in Sachsen und Thüringen. Hoffnungen für einen Fortbestand des Standorts Bonn mit gut 200 Mitarbeitern machte der vorläufige Insolvenzverwalter hingegen nicht.
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