Ackerflächen, die sich derzeit noch im Besitz der BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH befinden, sollen künftig nicht mehr für die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen umgewidmet werden. Im September 2016 hatte Peter Vida von BVB/Freie Wähler eine Kleine Anfrage gestartet, als bekannt wurde, dass Ackerflächen als potenzielle Standorte für Photovoltaik-Anlagen über die BVVG in Brandenburg verkauft werden sollten. In diesem Monat hat nun das Bundeslandwirtschaftsministerium in seiner Antwort erklärt, dass die entsprechende Ausschreibung der BVVG ergebnislos beendet worden sei. Sie sollten nun bis Ende September 2018 verpachtet und anschließend für die landwirtschaftliche Nutzung ausgeschrieben werden.
Das Ministerium sichert in dem Schreiben zudem zu, dass zukünftig keine landwirtschaftlichen Flächen von der BVVG zur Photovoltaik-Nutzung ausgeschrieben würden. Grund sei der große Flächenverbrauch von Solarparks. Diese „erfordern 83-fach mehr Fläche als die Windkraftanlagen für die gleiche Energiemenge“, schreibt das Ministerium. Damit solle zum Ziel einer vorrangigen landwirtschaftlichen Nutzung von Ackerflächen und einer Verringerung des ständigen Verlusts an Agrarflächen beigetragen werden.
BVB/Freie Wähler in Brandenburg begrüßten dieses Einlenken der Bundesregierung als einen großen Erfolg für den Erhalt der landwirtschaftlichen Betriebe in dem Bundesland. Sie wiesen zudem darauf hin, dass genügend Fläche an noch ungenutzten Dächern von Fabrikhallen und Häusern vorhanden seien, damit Brandenburg sein Ausbauziel von fünf Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung bis 2030 erreichen könne. Zudem entstünden in der Lausitz riesige Sanierungsflächen in den ehemaligen Tagebauen. Diese könnten nur unter extrem hohem Aufwand landwirtschaftlich nutzbar gemacht werden. Für die Photovoltaik-Nutzung seien sie gut nutzbar – auch da in der Lausitz überdurchschnittlich viel Sonnenschein zu verzeichnen sei, so BVB/Freie Wähler weiter.
Zuvor hatte auch Brandenburgs Landwirtschaftsministerium erklärt: „Die Umnutzung von landwirtschaftlicher Fläche für Solarenergienutzung stellt aus Sicht der Landesregierung keine agrarstrukturell sinnvolle Option dar.“ Die BVVG ist 1992 gegründet worden. Sie hat den Auftrag des Bundes provisionsfrei in den ostdeutschen Ländern ehemals volkseigene land- und forstwirtschaftliche Flächen sowie andere Vermögenswerte zu veräußern. Dies soll im Wesentlichen bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein.
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Wenn wir als Branche bundesweit wieder mehr landwirtschaftliche Flächen haben wollen müssen wir eben aufzeigen was man in einem Solarpark alles sinnvoll anbauen kann.
China zeigt uns auch hier den Weg:
Dort wird zwischen den Modulreihen alles mögliche angebaut. Gemüse, Pilze, Reis (!) usw.
Es gibt also viel mehr als weidende Solar- Schafe oder die deutschen Versuche mit sehr teuren Konstruktionen den Mega- Traktor zwischen den Reihen durchfahren zu lassen.
Nun liebe Kollegen- für sowas brauchen wir einen funktionierenden Verband der aber für die gesamte neue Energiewirtschaft spricht. Der erste Schritt ist aber der Mumm der Unternehmen aus dem „Opportunismus“- Modus (der zum Überleben richtig war und ist) wieder auf Gestalten umzuschalten.
ALSO: NICHT auf die Gegner von PV auf Landwirtschaft schimpfen sondern zeigen was wir gemeinsam können.
Obwohl absoluter Überzeugungstäter in Sachen Photovoltaik, meine ich: erst wenn alle geeigneten Dachflächen ausgeschöpft sind, sollte Photovoltaik auf den Boden. Wenn dann allerdings wieder nur Mais angebaut wird, und dieser wiederum in Biogasanlagen verschwindet, anstatt in den Lebensmittelkreislauf zu gelangen, wird das Ganze ad absurdum geführt.
Das Thema Agro-PV, den Betrieb von Landwirtschaft unter PV-Anlagen,
wird in Zukunft eine nicht unbedeutende Rolle spielen und es gibt hierzu
auch schon Pilotanlagen und zwar nicht nur in China sondern auch am schönen Bodensee.
Vielleicht sollten die Freien Wähler dahin einmal einen Ausflug machen
und sich diese Anlage einmal anschauen.
Erkenntnisgewinn hat noch nie geschadet !