Solarstromspeicher gelten als eines der schnellwachsenden Geschäftsfelder in der gebeutelten Solarbranche. Noch zu Jahresbeginn schienen die Aussichten aufgrund weiter gesunkener Speicherkosten und vielen attraktiven Angeboten rosig. Doch diese Begeisterung scheint laut der aktuellen Halbjahres-Analyse des SolarContact-Indexes der DAA GmbH nur noch bei der Neuninstallation einer PV-Anlage zu herrschen: Während die Nachfrage nach PV-Anlagen u.a. mit Speicher im 2. Quartal 2017 deutlich angezogen hat, so scheint die Nachrüstung eines Stromspeichers für viele Inhaber von Bestandsanlagen an Attraktivität verloren zu haben.
Während im Februar die Nachfrage nach Angeboten für Solaranlagen als auch die Nachfrage nach einzelnen PV-Speichern mit 145 Indexpunkten für Speicher und 149 Indexpunkten für PV-Anlagen nahezu gleich auf und auf einem sehr hohen Niveau lag, entwickelten sich beide Indexverläufe darauffolgend sehr unterschiedlich. So stieg die Nachfrage nach Angeboten über Solaranlagen weiter an und erreichte im Juni ein im saisonalen Vergleich hohes Niveau von 143 Punkten. Im Juni 2016 lag dieser Wert noch bei nur 88 Punkten. Die Nachfrage nach einzelnen Stromspeichern ohne PV-Anlage sank hingegen kontinuierlich ab und erreichte im Juni mit 66 Indexpunkten den tiefsten Stand seit 12 Monaten.
Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass die Besitzer einer PV-Anlage immer weniger an der Nachrüstung eines Speichers interessiert sind. Interessenten an einer Neuinstallation einer PV-Anlage lassen sich hingegen immer häufiger auch einen Stromspeicher mit anbieten. Dies geht auch aus einer kürzlich veröffentlichten Auswertung der DAA GmbH von rund 1000 tatsächlich gestellten Angeboten über Photovoltaikanlagen hervor: Diese zeigte, dass die Angebote, die dem Kunden letztlich offeriert werden, immer öfter einen Stromspeicher beinhalten. Die Häufigkeit der Angebote mit Stromspeicher stiegen demnach von 2016 (29% der Angebote mit Stromspeicher) um rund 10% in 2017 (38% der Angebote mit Stromspeicher) an.
Dass die Nachrüstung von Stromspeichern den Neuinstallationen so deutlich hinterherhinkt, liegt sowohl im technischen als auch wirtschaftlichen Bereich begründet: Nicht jeder Stromspeicher lässt sich bei jeder älteren Anlage problemlos nachrüsten. Zudem stehen der Investition in einen Stromspeicher die hohen Einspeiservergütungen bei den älteren Anlagen entgegen. Der Bestand an Anlagen, die technisch als auch wirtschaftlich für eine Speichernachrüstung geeignet sind, ist also begrenzt. Zukünftig dürfte die Nachrüstungsquote daher noch weiter sinken.
— Der SolarContact-Index wird von der DAA Deutsche Auftragsagentur aus Hamburg erhoben. Die DAA ist einer der größten deutschen Internet-Anfragedienstleister für regenerative Energietechnik und ist u.a. auf die Projektvermittlung für Solaranlagen, Heiztechnik sowie Dämmungs- und Sanierungsarbeiten spezialisiert. Der SolarContact-Index stützt sich auf die Nachfrage nach allen Gewerken rund um Photovoltaikanlagen im Internet mit dem Fokus auf Neuinstallationen im Marktsegment bis 30 kWp Leistung. Die Anzahl an PV-Anfragen eines Monats werden dabei ins Verhältnis zum Durchschnitt der zurückliegenden 12 Monate gesetzt und indexiert. Ein Wert über 100 bedeutet einen überdurchschnittlichen, ein Indexwert unter 100 bedeutet einen unterdurchschnittlichen Trendverlauf. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com.
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Thema Speichernachrüstung
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ich teile Ihre Einschätzung nicht, dass die Nachrüstung einer geringeren Nachfrage unterliegen wird. Denn ab 2020 laufen die ersten Verträge mit hohen Einspeisevergütungen aus. Der dann verbleibende Überschuss nach Eigenverbrauch sollte zur Eigenverwendung gespeichert werden – was Sinn macht bei weiter stark sinkenden Einspeisevergütungen. Dieser Ansatz fördert auch den Autarkiegedanken der Hausbesitzer. Mit 3 kWh Speicherleistjng kann nahezu jeder Wohneigentümer die „sonnenlose Zeit eines Tages/Nacht“ gut substituieren. Es ist also sinnvoll, die Speichernachrüstung nicht zu vernachlässigen. Zudem ist zusätzlich das Thema PV-Heat zu forcieren, um Überschussenergie in Brauchwasserspeicher mittels Elektroheizstab zu nutzen. Heizt man das Brauchwasser hoch auf, reduziert sich durch höhere Kaltwasserbeimischung die Speicherleistung des Überschussstromes. Das ist eine sehr günstige Erhänzung im privaten Heiz-Management,
Mit freundlichen Grüßen
Michael Laschinger
4.6.2018 2012 ist unsere PV Anlage ans Netz gegangen. Damals waren die Batteriepreise noch viel zu hoch. Nun ist durch ein Gespräch diese Sache wieder in mein Bewußtsein gekommen. Das geht bestimmt einigen so, für die diese Sache interessant wäre. Hier wäre eine gezielte Werbung bestimmt erfolgreich. Gern wäre ich schon am Anfang völlig unabhängig gewesen.
Jetzt, wo sich die Sache rechnet, werde ich natürlich nachrüsten.