Alois Müller baut fast energieautarke Green Factory 2.0

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Das mittelständische Unternehmen Alois Müller GmbH baut auf einer Fläche von 18.000 Quadratmeter ein nahezu energieautarke Produktions- und Bürogebäude. Auf dem Dach der zukünftigen Green Factory 2.0 soll eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 1,1 Megawatt bis zu 90 Prozent der benötigten Energie für Strom, Kälte, Wärme und Druckluft liefern, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die restliche Energie werde durch ein Blockheizkraftwerk gedeckt.

Das Herzstück der neuen Fabrikanlage sei die neue Energiezentrale, in der das gesamte Energiemanagement des Werks im bayerischen Ungerhausen gesteuert werde. Ein intelligentes Stromnetz überwache dabei laufend den Stromverbrauch der Maschinen und steuere die Einschaltzeiten der Anlagen so, dass Belastungsspitzen vermieden werden. Nach Angaben von Alois Müller wird zudem ein Puffer-Speicher installiert, der die Maschinen zuverlässig mit Energie versorgt.

Dabei soll von dem System, dass die Firma EC-Con liefere, später nicht nur die Alois Müller GmbH sondern das ganze Gewerbegebiet profitieren. Dem Unternehmen zufolge geht die überschüssige Wärme- oder Kälteenergie in ein gemeinsames Netz und versorgt auch die benachbarten Firmen. Der ungenutzte Strom der Photovoltaik-Anlage werde jedoch in das allgemeine Stromnetz eingespeist und vergütet. „Für viele Unternehmen wird es in Zukunft darum gehen, dezentrale Kraftwärmekopplung und Photovoltaik-Anlagen miteinander zu kombinieren, damit sie den Photovoltaik-Strom bestmöglich selbst nutzen können“ sagte Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH.

Auf dem Firmengelände entstehen nach Angaben des Unternehmens zudem insgesamt acht Ladestationen für Elektrofahrzeuge, die von den Mitarbeitern frei genutzt werden können. Zwei davon seien sogar Schnellladepunkte mit jeweils 120 Kilowattstunden, die ein komplettes Aufladen der E-Auto-Batterie innerhalb von 20 Minuten ermöglichen sollen. „Das Thema E-Mobilität spielt natürlich auch bei uns im Unternehmen eine große Rolle. Langfristig wollen wir unseren Fuhrpark auf E-Fahrzeuge umrüsten. Für diesen Schritt schaffen wir in Ungerhausen bereits jetzt die notwendige Basis“, sagte Müller.

Im Zuge der Erweiterung von ursprünglich 4.000 auf 18.000 Quadratmeter solle die gesamte Green Factory 2.0 neben Räumlichkeiten für Produktion, Schulung und Büro außerdem mit einem digitales Instandhaltungssystem ausgestattet werden, dass über smarte Sensoren verfügt. Diese melden automatisch etwaige Störungen, die direkt von der Zentrale behoben werden können. „In unserer Energie- und Management-Zentrale haben wir alle Prozesse im Griff. Durch die volldigitale Gebäudetechnologie verkürzen sich Reaktions- und Ausfallzeiten. Und je eher man auf Probleme reagieren kann, desto geringer ist das Schadens- und Kostenrisiko“, so Müller.

Gebaut werde die Green Factory 2.0 von der in Memmingen ansässigen Bauunternehmen Josef Hebel GmbH & Co. Die technische Gebäudeausstattung übernehme Alois Müller dabei jedoch komplett in Eigenregie. Zu den Kosten für die Investition wollte das Unternehmen auf Anfrage von pv magazine keine Angaben machen.

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