Henning und Bett jetzt an der Spitze des Fraunhofer ISE

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Ende 2016 hat das Fraunhofer- Institut für Solare Energiesysteme (ISE) seinen Institutsleiter Eicke Weber mit einem wissenschaftlichen Symposium zur globalen Energiewende verabschiedet. Jetzt haben die beiden stellvertretenden Institutsleiter Hans-Martin Henning und Andreas Bett offiziell seine Nachfolge angetreten. Wie das Fraunhofer ISE mitteilt, haben beide Wissenschaftler in ihrer langjährigen Laufbahn und ihren bisherigen Funktionen am Fraunhofer ISE das wissenschaftliche Renommee des Instituts mit aufgebaut und geprägt. Die Forschungsschwerpunkte von Hans-Martin Henning liegen laut Fraunhofer ISE in der Gebäudeenergietechnik sowie der Systemintegration erneuerbarer Energien. Zudem war er federführend an der Entwicklung von Rechen-Modellen zur Simulation komplexer Energiesysteme und richtungsweisenden Untersuchungen zur zukünftigen Energieversorgung Deutschlands beteiligt. Andreas Bett arbeitet demnach seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Konzentrator-Photovoltaik und wurde für seine Forschungsergebnisse mehrfach ausgezeichnet. Die Forscher seines Bereichs „Materialien – Solarzellen und Technologie“ am Fraunhofer ISE zählen zu den führenden Teams in diesem Feld: Mit Mehrfachsolarzellen für den Einsatz in der Konzentrator-Technologie erreichten sie einen Wirkungsgrad von 46 Prozent, den absoluten Weltrekord für die Konversion von Sonnenenergie in elektrische Energie.

Beide Wissenschaftler haben seit 2009 als stellvertretende Institutsleiter – und zuletzt als kommissarische Institutsleiter – die Ausrichtung der Forschung und Entwicklung am Fraunhofer ISE im Kontext der Energiewende mitgestaltet und wollen diesen Weg gemeinsam fortsetzen. Beispielsweise soll das Fraunhofer ISE weiterhin im internationalen Wettrennen bei den Wirkungsgraden in der Photovoltaik führend sein. Dafür sollen im Photovoltaik-Bereich die Kompetenzen in unterschiedlichen Zellkonzepten verstärkt miteinander kombiniert werden, um zum Beispiel mit Tandemsolarzellen in neue Dimensionen vorzustoßen. Außerdem soll die Systemintegration erneuerbarer Energien eine zunehmend wichtige Rolle im Portfolio des Fraunhofer ISE spielen. Denn die Transformation des Energiesystems trete in eine neue Phase, die nur mit einer umfassenden Systemintegration der erneuerbaren Energien und deren Nutzung in allen Verbrauchssektoren gelingen werde. Die ISE-Forschungsarbeiten zu den dafür notwendigen Technologien einschließlich der Digitalisierung soll daher konsequent ausgebaut werden. Zugleich sollen systemische Fragestellungen noch stärker beachtet werden – neben der Systemintegration auch die Sektorkopplung und die dafür relevanten Technologiefelder, also insbesondere Speichertechniken, Wasserstofftechnologie, Gebäudeenergietechnik und Leistungselektronik sowie Solarthermie.

Aus Sicht von Hans-Martin Henning ist es ein Hemmnis für die Energiewende, dass sich für Deutschland wichtige Industriezweige schwer damit tun, „eher die Chancen als die Nachteile eines umfassenden, substanziellen Umbaus des Energiesystems einschließlich des Verkehrs zu sehen“, sagte er pv magazine. Zu diesen Industriezweigen zählt er die Energie- und Autoindustrie. Zugleich sieht Henning demnach Bedarf bei Forschung und Entwicklung in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung, zum Beispiel an neuen Materialien und Konzepten über die Weiterentwicklung und Optimierung von Komponenten und Systemen. „Nach wie vor gilt, dass weitere Kostensenkungen bei allen wesentlichen Technologien notwendig und möglich sind“, so Henning.

Wie das Fraunhofer ISE weiter mitteilt, wurde Hans-Martin Henning in einem gemeinsamen Berufungsverfahren der Fraunhofer-Gesellschaft und der Albert Ludwigs Universität Freiburg ernannt und wird mit seinem Antritt als geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer ISE auch den Lehrstuhl für Solare Energiesysteme am Institut für Nachhaltige Technische Systeme (INATECH) der Technischen Fakultät der Albert Ludwigs Universität Freiburg übernehmen. Andreas Bett wurde im Rahmen eines Verfahrens der Fraunhofer-Gesellschaft zum Institutsleiter ernannt und wird ebenfalls im INATECH der Universität Freiburg in der Lehre aktiv sein.

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