Studie: Photovoltaik und Windkraft spätestens 2030 in allen G20-Staaten günstigste Stromquelle

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Im Vorfeld des G20-Gipfels am Wochenende in Hamburg jagt eine Studie die nächste. Greenpeace veröffentlichte am Mittwoch die Ergebnisse einer beauftragten Untersuchung der finnischen Lappeenranta University of Technology, wonach Photovoltaik- und Windkraftanlagen spätestens 2030 in allen G20-Ländern die günstigste Form der Stromerzeugung sein werden. Bereits seit 2015 seien die Erneuerbaren in etwa der Hälfte der Staaten billiger oder genauso teuer wie Strom aus Kohlekraftwerken und AKWs. „Vom G20-Gipfel muss ein klares Signal zum raschen Ausbau der Erneuerbaren ausgehen“, fordert daher Greenpeace-Energieexperte Tobias Austrup von den Teilnehmern des Treffens in Hamburg. Die Studie zeige, dass Klimaschutz in den G20-Staaten immer wirtschaftlicher werde. Investitionen in Kohle und Atom seien hingegen zukünftig nicht mehr wettbewerbsfähig.

Die finnischen Wissenschaftler haben die Stromgestehungskosten von erneuerbaren Energien und fossilen Kraftwerk in den G20-Ländern für die Jahre 2015 und 2030 kalkuliert. Dabei zeige sich, dass Windparks bereits vor zwei Jahren in weiten Teilen Europas, Südamerikas, den USA, China und Australien die günstigste Energiequelle gewesen sein. Im Jahr 2030 rechnen die Forscher damit, dass die Photovoltaik so günstig wird, dass sie die Windkraft preislich noch unterbieten kann. Mit raschem technischen Fortschritt und dadurch sinkende Preise könnte dieser Zeitpunkt schon deutlich vor 2030 erreicht werden, hieß es weiter.

In der Studie wird darauf hingewiesen, dass nach Berichten von UNEP und BNEF die durchschnittlichen Stromgestehungskosten für Photovoltaik im vergangenen Jahr um 17 Prozent und für Windkraft an Land um 18 Prozent gesunken seien. Damit würden in vielen Ländern nun die Kosten für Erneuerbare die Kosten aller anderen neuen Erzeugungskapazitäten unterschreiten. Dies spiegele sich auch in den weltweit niedrigen Ausschreibungspreisen für Photovoltaik und Windkraft wieder.

Die ökonomischen Erfolge der Erneuerbaren schlugen sich inzwischen im Energiemix der G20-Staaten nieder, heißt es bei Greenpeace weiter. So habe der absolute Kohleanteil an der Energieversorgung der Ländergruppe zwischen 2012 und 2014 stagniert. Seither sinke der Anteil der Kohle. Zwischen 2015 und 2016 habe sich die Gesamtkapazität geplanter Kraftwerke halbiert. „Wir erleben den Anfang vom Ende der Kohle“, zeigt sich Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss zuversichtlich. „Die G20 müssen dafür sorgen, dass schmutzige Kohlekraftwerke noch schneller durch saubere Erneuerbare ersetzt werden. Auch Deutschland kann sich nicht mehr vor dem überfälligen Kohleausstieg drücken“, erneut sie die Forderung an die Bundesregierung. In einer kürzlich vorgelegten Studie hatte Greenpeace den Weg für einen Kohleausstieg bis 2030 in Deutschland aufgezeigt.

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