Offener Brief der Solarindustrie an Europapolitiker

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Solarindustriepolitik war bisher Fehlanzeige in Europa und Deutschland. Völlig versagt haben in den letzten Jahren die politisch Verantwortlichen in Berlin und Brüssel, denn nun ist mit Solarworld ist der letzte der großen Solarproduzenten vor kurzem in die Insolvenz gegangen.

Von der im letzten Jahrzehnt mit dem EEG aufgebauten und einst blühenden Solarindustrie sind nur noch kleinere Firmen übriggeblieben. Das Ergebnis einer schwarz-roten Industriepolitik, die nur auf Kohle, Stahl, Chemie und schmutzige Autos setzt und die neuen großen Märkte aus Erneuerbaren Energien und E-Mobilität vor allem den Chinesen überlässt. Dies wird Europa in den kommenden Jahren noch bitter mit dem industriellen Niedergang bezahlen müssen, denn die alten und schmutzigen Industrien werden gegen die sich rasant ausbreitenden sauberen und emissionsfreien Technologien keine Überlebenschance habe.

Am 23. Juni haben die European Photovoltaic Technology & Innovation Platform (ETIP PV), die Global Solar Technology & Industry Association (Solar
United) und die Association of European Renewable Energy Research Centres (EUREC) einen offenen Brief herausgegeben, in dem sie zum Erhalt der PV-Industrie in Europa aufrufen. Der Brief wird an Politiker in Europa verteilt. http://www.etip-pv.eu/news.html

Hintergrund ist, dass Europa zunehmend die Marktführerschaft im PV-Sektor verliert. Aus diesem Grund rufen die die drei Schriftführer dazu auf, die Erhaltung und Entwicklung der PV-Produktionen in Europa durch erleichterten Zugang zu Kapital und bessere gesetzliche Rahmenbedingungen zu fördern, mehr Geld in Forschung und Entwicklung zu investieren und die internationale Zusammenarbeit zu fördern.

Auf diese Weise sollen in Europa wieder mehr PV-Installationen angereizt werden, denn von der Weltspitze an Installationen ist heute nichts mehr zu sehen, da im globalen Vergleich nur noch 8% der Installationen in Europa stehen. Märkte wie Asien haben die Europäer längst überholt.

— Der Autor Hans-Josef Fell saß für die Grünen von 1998 bis 2013 im Deutschen Bundestag. Der Energieexperte war im Jahr 2000 Mitautor des EEG. Nun ist er Präsident der Energy Watch Group (EWG). Mehr zu seiner Arbeit finden Sie unter www.hans-josef-fell.de. —

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com.

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