Mit der Broschüre „Die Energiewende regional gestalten“ hat das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie einen Fahrplan für die Energiewende im Ruhrgebiet veröffentlicht. Die Region mit seinen vielen Zentren in Nordrhein-Westfalen hat Modellcharakter und kann bei einer erfolgreichen Umsetzung der Energiewende eine Vorreiterrolle für ähnliche Räume einnehmen, wie Manfred Fischedick, Vize-Präsident des Instituts, erklärte.
Die Energiewende sei mehr als nur die Steigerung der Energieeffizienz und die verstärkte Integration erneuerbarer Energien. Dem Forschungsinstitut zufolge ist sie als ein gesellschaftlicher Transformationsprozess zu verstehen, der alle Bereiche des Lebens erfasst. Für ein Gelingen der Energiewende sei daher nur gemeinsam aus Bund, Länder, Kommune und Bürger möglich. Die am Dienstag veröffentlichte Roadmap für das Ruhrgebiet liefert dazu Politikmaßnahmen und -indikatoren in verschiedenen Handlungsfeldern sowie Hilfestellungen für die Fortführung des politischen Prozesses, die Kommunen, Stadtquartiere und die Gesamtregion einbinde.
Zentrales Thema sei dabei die Anpassung der Energieinfrastrukturen an neue technische und ökonomische Herausforderungen der Energiewende und die Steuerung der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung in eine nachhaltige Richtung. Dabei dürfe aber nicht die Einbindung und Mitwirkung der Bürger vergessen werden, die ein unerlässlicher Bestandteil der weiteren Strategieentwicklung in der Region seien. Dem Forschungsinstitut zufolge sind es schließlich die zivilgesellschaftlichen Akteure, die den sozialen Wanden der Energiewende in den Bereichen Mobilität, Konsum und Energieeffizienz tragen.
Neben der Betonung auf die Bündelung aller Energiewende- und Klimaschutzaktivitäten bietet die Broschüre weitere Handlungsempfehlungen. Unter anderem werde die Einrichtung eines übergreifenden regionalen Energiewende-Lenkungskreises sowie eines regionalen Finanzierungs- und Innovationsfonds empfohlen. Dabei sei der erste Schritt ein Roadmapping-Prozess zu initiieren, an dem alle wichtigen Akteurinnen und Akteure der Region beteiligt werden müssen.
Die Roadmap ist ein Teil des von der Stiftung Mercator geförderten Projektes „Energiewende Ruhr“, das von 2014 bis 2017 von Wissenschaftlern des Wuppertal Instituts, des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI), der Technischen Universität Dortmund, des Büros Spiekermann & Wegener sowie der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt wurde. Neben der Broschüre gebe es zudem die Landkarte Energiewende Ruhr, eine digitale Informationsplattform mit Good-Practice-Beispielen aus der Region.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
NRW war bisher schon kein Vorreiter der Energiewende
und die neue Landesregierung will dieses Projekt erklärtermaßen
gegen die Wand fahren.
Unter diesen Bedingungen wird es schwer werden, in den nächsten
Jahren nennenswerte Schritte in Richtung 100% Erneuerbare voranzukommen.