„Das jüngste Auktionsergebnis ist ein weiterer Beleg für das ausgezeichnete Preis-Leistungs-Verhältnis der Photovoltaik. Es gibt keinen Grund mehr, den Photovoltaik-Ausbau weiter zu deckeln“, kommentierte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar), die am Mittwoch veröffentlichten Ausschreibungsergebnisse. Bisher ist im EEG vorgesehen, die Solarförderung beim Erreichen von 52 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung auslaufen zu lassen. Derzeit sind Photovoltaik-Anlagen mit etwa 42 Gigawatt installiert. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern braucht Deutschland einen Ausbau auf 300 Gigawatt bis 2050, um die Energiewende und Dekarbonisierungsziele zu erreichen.
Die Bundesnetzagentur hat in der Juni-Ausschreibung 32 Zuschläge mit 201 Megawatt für Photovoltaik-Anlagen ab 750 Kilowatt Leistung für einen Durchschnittspreis von 5,66 Cent pro Kilowattstunde bezuschlagt. Das höchste noch erfolgreiche Gebot lag der Behörde zufolge bei 5,9 Cent pro Kilowattstunde. Selbst die Bundesnetzagentur sprach von einem noch nie da gewesenen Preisrutsch – im Vergleich zur vorherigen Photovoltaik-Ausschreibungsrunde – der vor allem auf die zusätzlich in Bayern und Baden-Württemberg per Verordnung freigegeben Grünland- und Ackerflächen in benachteiligten Gebieten zurückzuführen sei.
Im Kraftwerksmaßstab erzeugter Solarstrom habe inzwischen in Deutschland die Erzeugungskosten von Strom aus neu errichteten fossil befeuerten Kraftwerken unterschritten, heißt es dem BSW-Solar weiter. In den vergangenen fünf Jahren habe sich der Preis für Solarstrom aus großen Photovoltaik-Anlagen halbiert. Der Rückgang um 14 Prozent gegenüber dem Februar ist auch nach Ansicht des Verbands maßgeblich auf die erweiterte Flächenkulisse zurückzuführen, nicht allein auf die Preissenkungen bei der Photovoltaik. Allein 18 der 32 Gebote entfielen auf geplante Photovoltaik-Projekte auf benachteiligten landwirtschaftlichen Gebieten in Bayern. Insgesamt habe der Anteil der Photovoltaik-Auktionsgewinner aus Bayern gegenüber der letzten Runde von 16 Prozent auf 56 Prozent mehr als verdreifacht.
Die Kostenentwicklung bei der Photovoltaik rechtfertige eine deutliche Erhöhung des Ausschreibungsvolumens. „Die Ausbaubremsen für die Solarenergie müssen jetzt gelöst werden. Wir brauchen deutlich mehr Solarstrom, wenn wir die Klimaschutzziele noch erreichen und den wachsenden Ökoenergiebedarf im Strom -, Mobilitäts- und Wärmesektor effizient und verbrauchsnah decken wollen“, sagte Körnig weiter. Die jüngsten Ausschreibungsergebnisse zeigten, dass eine weitere Kostensenkung von Solarstrom möglich sei, wenn die Standortbeschränkungen für neue Solarparks weiter gelockert würden.
Weiter wenig erwärmen kann sich der BSW-Solar für die geplanten gemeinsamen Ausschreibungen von Photovoltaik und Windkraft. Ab 2018 soll es erste Pilotausschreibungen geben, bei denen beide Technologien um die Zuschläge konkurrieren. „Nach übereinstimmender Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft und des Bundesverbandes Windenergie wird es nicht gelingen, im Rahmen einer gemeinsamen Ausschreibung – mit verträglichem Komplexitätsgrad – faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, die einen ausgewogenen Mix erneuerbarer Energien sicherstellen“, wie es weiter hieß. Statt technologieoffener Ausschreibungen sollte es eher gezielte Anreize für eine Kombination verschiedener Erneuerbaren-Technologien geben.
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Das Ziel der Bundesregierung ist der Denkmalschutz für fossile Dinosaurier
und allein deshalb darf die Solare Stromversorgung nicht überhand nehmen.
Über die Instrumente Ausschreibung und 52 KW Deckel soll gewährleistet werden, dass mit der Erzeugung von schmutzigem Braunkohlestrom noch über Jahre hinaus Gewinne erziehlt werden können.
Klimaziele oder Umweltschutz interessesiert dabei in der Bundesregierung
weder die SPD-Wirtschaftsministerin noch die CDU-Bundeskanzlerin.
Vielleicht sollte man etwas ideologiefreier argumentieren, denn noch gibt es nicht mal ansatzweise eine solare Energieversorgung bei 1000KWh/KWp Vollaststd., auch mit 300GW nicht. Wenn Energieumwandlungsanlagen inkl. Speicher und Rückverstromung, welcher Art auch immer, auch finanziell in der Lage sind , den volatilen PV-Strom zu dafür zu nutzen, kann man ja Vollgas geben beim Ausbau. Warten wir doch zunächst das Kopernikus-Projekt mit seinen Ergebnissen, Schlußfolgerungen und Empfehlungen ab. Alles andere ist unverantwortlich und ignorant. Eigene Geschäftsmodelle und Wunschdenken sollten da hintan stehen. Und bis dahin kann man ja Anstrengungen unternehmen, Frankreich auf den rechten, atomfreien Weg zu begleiten mit unseren Erfahrungen. Mal sehen, was der neue Boss und Held Macron sagt.
Mangelnder technischer und wirtschaftlicher Verstand beim BSW ist ja nichts neues, wenn er die PV als „die günstigste, jederzeit verfügbare Stromerzeugungsform“ bezeichnet.
Beste Grüße