Auf der Hauptversammlung am Dienstag hat der Vorstand der SMA Solar Technology AG den Blick nach vorn gewagt. Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon stellte in seiner Rede den Aktionären unter anderem die Strategie 2020 vor. Ziel sei es, SMA zu einem Anbieter von Energiedienstleistungen zu entwickeln. Es gehe nicht mehr allein um Photovoltaik-Wechselrichter. Diese wolle SMA mit Systemtechnik für Speicher oder Mittelspannungstechnik zu Lösungen für Anwender koppeln, sagte Urbon. Zudem wolle SMA mit seiner Software-Kompetenz im Bereich Energiedienstleistungen expandieren. Der Umsatzanteil des Lösungsgeschäfts solle sich bis 2020 auf 40 Prozent erhöhen.
Die Wechselrichter-Technologie bleibe aber auch in Zukunft eine wesentliche Säule des SMA-Geschäfts. „Der Wechselrichter ist und bleibt das Herz und Hirn einer jeden Solarstromanlage“, sagte Urbon. Das Umdenken und die Vorbereitung auf neue Geschäftsmodelle sei notwendig, da es bei der Photovoltaik einen hohen Preisdruck gebe. „Auch für dieses Jahr rechnen wir mit einem hohen Preisdruck in allen Märkten und Segmenten. Der enorme Preisdruck geht hauptsächlich von chinesischen Anbietern aus. Sie wollen innherhalb kurzer Zeit in ausländische Märkte vordringen und damit den Umsatzeinbruch im eigenen Land kompensieren“, sagte Urbon. Zudem würden sich aber auch mit der Digitalisierung der Energiewirtschaft neue Marktchancen eröffnen. Daher würden in der Strategie 2020 aus disruptive Ansätze aufgegriffen, so Urbon.
Für den Umbau sei der Photovoltaik-Hersteller dank seines finanziellen Polsters gut gerüstet. Nach einer Meldung von dpa-AFX erklärte Urbon, das Geld solle weder für größere Zukäufe noch für Aktienrückkäufe nutzen. „Gerade bei komplexen Projektgeschäften oder langfristigen Serviceverträgen ist die finanzielle Stabilität von großer Bedeutung“, sagte Urbon demnach weiter. SMA habe Ende März über eine Nettoliquidität von 413 Millionen Euro verfügt. Im ersten Quartal lagen Absatz, Umsatz und Ergebnis unter dem Vorjahresniveau. Dies sei vom Vorstand auch erwartet worden. Die Gründe seien im Wesentlichen das schwächere Projektgeschäft und die geringere Nachfrage in den USA gewesen.
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