96 Prozent der Projekte, die bei der ersten Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen im April 2015 den Zuschlag erhielten, wurden laut Bundesnetzagentur realisiert. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) wertet diese bisherigen Auktionsergebnisse als einen Beleg für die außergewöhnliche Leistungsfähigkeit der Photovoltaik und für ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis: Die Teilnahme- und Realisierungsquoten würden zeigen, dass die Auktionen von der Branche angenommen werden. Mit 6,6 Cent je Kilowattstunde habe außerdem im Kraftwerksmaßstab erzeugter Solarstrom in Deutschland inzwischen die Erzeugungskosten von Strom aus neu errichteten fossil befeuerten Kraftwerken unterschritten. „Es gibt keinen Grund mehr, die Photovoltaik weiter zu deckeln“, sagt daher BSW-Solar-Geschäftsführer Carsten Körnig. Vielmehr sollte das jährliche Auktionsvolumen zeitnah in einem ersten Schritt verdreifacht werden. Körnig: „Diese Maßnahme ist erforderlich, um die Klimaschutzziele doch noch zu erreichen und den wachsenden Ökostrombedarf – nicht zuletzt für die Elektromobilität – effizient und verbrauchsnah zu decken. Eine weitere Kostensenkung von Solarstrom ist möglich, wenn gleichzeitig die Größen- und Standortbeschränkungen für neue Solarparks gelockert werden.“
Um die hohe Akzeptanz der Energiewende in der Bevölkerung zu sichern, so der BSW weiter, sollte die Beteiligung von Bürgern und Energiegenossenschaften auch an größeren Photovoltaik-Projekten wieder ermöglicht werden. Im Rahmen des aktuellen Ausschreibungsdesigns hätten diese gegenüber professionellen Investoren mit entsprechenden Portfolio-Vorteilen kaum eine Chance, Projekte zu gewinnen.
Nicht zielführend dagegen ist es nach BSW-Einschätzung, Photovoltaik und Windenergie künftig gegeneinander konkurrieren zu lassen, wie es die Europäische Union ab 2018 in einer ersten Pilotausschreibung fordere. Für eine erfolgreiche und kosteneffiziente Energiewende brauche es beide Technologien als tragende Säulen, Wissenschaftler würden ein Verhältnis von 1:1 bei der installierten Leistung empfehlen. Nach übereinstimmender Einschätzung des Bundesverbandes Solarwirtschaft und des Bundesverbandes Windenergie werde es nicht gelingen, im Rahmen einer gemeinsamen Ausschreibung – mit verträglichem Komplexitätsgrad – faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, die einen ausgewogenen Mix erneuerbarer Energien sicherstellen. Sinnvoller wäre es, so der BSW, ergänzend zu technologiespezifischen Ausschreibungen die Kombination verschiedener erneuerbarer Technologien anzureizen.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Diese Meldung zeigt, dass wir eher heute als morgen einen neuen Gesamtverband der Neuen Energiewelt brauchen denn es ist nicht richtig dass man Wind und Solar nicht gemeinsam ausschreiben kann. Es ist auf Ebene eines gemeinsamen Netzanschlusses sogar sehr einfach. Und gestaltet man die Ausschreibung nach Systemdienlichkeit denn nach „lowest price“ was auch dringend überfällig ist dann geht es auch- mit zunehmend mehr Hirn am Anschluss und das Prinzip „produce and forget“ oder die heutige Lesart von „Direktvermarktung“ (was ein Etikettenschwindel ist) gehen dann auch nicht mehr. Aber stattdessen weinen die einen um den Sonnenkönig und die anderen fordern feste Windvergütung egal wo auch immer. Wenn im Herbst dann schwarz/gelb kommt oder der 52 GWp Deckel bei PV erreicht ist (was durchaus schon Ende 2018 passiert sein kann- das meine ich ernst) dann ist das Geschrei groß. Technologieoffene Erzeugung kommt genauso wie das Amen in der Kirche- ob mit Hirn oder ohne entscheiden wir aber mit. Oder heulen weiter um die (Luft-) Schlösser des Sonnenkönigs.
Stand heute haben wir eine PV Leistung von 41,55 GW.
Und wenn sich auch die Zubauraten der letzten Jahre auf den „Korridor“
der Bundesregierung nahezu verdoppeln, dann werden noch viele Jahre
ins Land ziehen, bis der gefürchtete Deckel erreicht ist.
Besonders vor dem Hintergrund, dass besonders unsere Freunde Gabriel
und Baake äußerst kreativ waren, wenn es darum ging den Ausbau der PV
wirkungsvoll auszubremsen. So habe ich keine Sorge, dass diese Kunst auch weiter im Wirtschaftsministerium betrieben wird.
Das Problem mit den „Luftschlössern des Sonnenkönigs“ scheint mir eher psychischer Natur zu sein und kann mit professioneller Hilfe bestimmt gelöst werden 😉