Der Ausbau erneuerbarer Energien bietet ausreichendes Potenzial, um die Braunkohle-Arbeitsplätze in Brandenburg, Sachsen und Nordrhein-Westfalen zu ersetzen. Das meldet Greenpeace Energy unter Berufung auf eine neue Studie, die das Instituts für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag von Greenpeace Energy erstellt hat. Um den Braunkohle-Ausstieg voranzutreiben und möglichst sozialverträglich zu gestalten, bietet der Ökoenergieanbieter ab Mai 2017 einen neuen Stromtarif an: Wer „Solarstrom plus“ bezieht, finanziert demnach durch einen im Strompreis enthaltenen Förderbetrag den Bau neuer Photovoltaik-Anlagen in Tagebaurevieren. „In diesen Regionen müssen grüne Jobs Arbeitsplätze in der Braunkohleförderung und -verstromung ersetzen“, so Greenpeace Energy. Solarstrom-plus-Kunden sollen außerdem Strom aus konkreten Photovoltaik-Anlagen beziehen, mit deren Betreibern Greenpeace Energy kooperiert – beispielsweise Photovoltaik-Stromlieferant Günter Jurischka, dessen Dorf Proschim vom Abbaggern durch den geplanten Tagebau Welzow-Süd II bedroht ist. Der Solarstromanteil im neuen Tarif ist Greenpeace Energy zufolge allerdings auf zehn Prozent begrenzt.
„Unser Tarif ist ein völlig neues Stromangebot. Denn es erzielt eine spürbare Wirkung für den Ausbau der Erneuerbaren genau dort, wo die Braunkohlejobs verloren gehen“, sagt Nils Müller, Vorstand von Greenpeace Energy. Wie das Unternehmen unter Berufung auf die IÖW-Berechnungen mitteilt, geht es um den Ersatz für 3900 Braunkohlearbeitsplätze im Lausitzer Revier (Brandenburg und Sachsen) und 4500 Jobs im Rheinischen Revier, die es dort im Jahr 2030 bei einer Fortsetzung der Braunkohleverstromung noch geben würde. Dem IÖW zufolge können diese Arbeitsplätze alleine durch den Ausbau der Wind- und der Solarenergie vollständig ersetzt werden, die notwendigen Potenziale dafür seien vorhanden.
Zudem hat das Institut in seiner Studie „Mehrwert einer regionalen Energiewende im Lausitzer und im Rheinischen Revier“ untersucht, wie hoch die Wertschöpfungs- und Arbeitsplatzeffekte durch den Ausbau von Wind- und Solarenergie direkt in den Tagebaurevieren ausfallen. „Es macht einen großen Unterschied, wie man diesen Ausbau angeht“, sagt Bernd Hirschl vom IÖW. „Wenn er durch regional verwurzelte Akteure und im Bürgerenergie-Rahmen vorangetrieben wird, entstehen durch den Ausbau von Windenergie und Photovoltaik besonders viele Arbeitsplätze vor Ort. Auch die regionale Wertschöpfung liegt dann deutlich höher, zum Beispiel durch dort anfallende Steuereinnahmen und durch die Stärkung der lokalen Wirtschaft aufgrund dort gezahlter Gehälter.“
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