Mit einer zweitägigen Auftaktkonferenz hat am Donnerstag in Berlin offiziell das Förderprogramm „Schaufenster intelligente Energie – Digitale Agenda für die Energiewende“ (SINTEG) des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) begonnen. In den SINTEG-Schaufenstern sollen fünf große Modellregionen Musterlösungen für eine sichere, wirtschaftliche und umweltverträgliche Energieversorgung entwickeln und demonstrieren, bei zeitweise bis zu 100 Prozent der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Dafür sollen sie massengeschäftstaugliche Prozesse, innovative Technologien und Marktmechanismen für flexible und intelligente Netze und Märkte konzipieren und erproben. Das BMWi fördert die fünf Schaufenster in den nächsten vier Jahren mit insgesamt über 200 Millionen Euro. Zusammen mit zusätzlichen privaten Investitionen wird dem Ministerium zufolge über eine halbe Milliarde Euro in die Digitalisierung des Energiesektors investiert.
Die fünf Schaufenster wurden im Rahmen eines Förderwettbewerbs ausgewählt und sind Ende 2016 beziehungsweise Anfang 2017 gestartet. Bei den geförderten Schaufenstern handelt es sich um folgende Projekte:
– „C/sells: Großflächiges Schaufenster im Solarbogen Süddeutschland“: Das Schaufenster in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen hat den Schwerpunkt Solarenergie mit Fokus auf regionaler Optimierung von Erzeugung und Verbrauch.
– „Designetz: Baukasten Energiewende – Von Einzellösungen zum effizienten System der Zukunft“: In diesem Schaufenster in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland soll Energie aus Solarenergie und Windkraft für die Versorgung von urbanen und industriellen Verbrauchern genutzt werden.
– „enera: Der nächste große Schritt der Energiewende“: In dem niedersächsischen Schaufenster geht es unter anderem um regionale Systemdienstleistungen, die das Netz lokal stabilisieren und die Zuverlässigkeit der Stromversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien weiter erhöhen.
– „NEW 4.0: Norddeutsche EnergieWende“: Das Schaufenster in Schleswig-Holstein und Hamburg soll zeigen, dass die Region bereits 2025 sicher und effizient mit 70 Prozent regenerativer Energie versorgt werden kann.
– „WindNODE: Das Schaufenster für intelligente Energie aus dem Nordosten Deutschlands“: Dieses Schaufenster umfasst die fünf ostdeutschen Länder und Berlin und hat eine effiziente Einbindung von erneuerbarer Erzeugung in einem System aus Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor zum Ziel.
„Mit den fünf großflächigen SINTEG-Schaufenstern gehen wir die zukünftigen Herausforderungen der Energiewende aktiv an“, sagte Staatssekretär Rainer Baake zur Eröffnung der Konferenz. Er bezeichnete das SINTEG-Programm als einen wichtigen Baustein zur Digitalisierung der Energiewende: „Aus den Erfahrungen der fünf Schaufenster versprechen wir uns auch in der Praxis getestete Hinweise für die zukünftige Weiterentwicklung des Rechtsrahmens und einen Schub für die Energiewende. Wir entwickeln und demonstrieren damit die Zukunft der Energieversorgung.“ Zu der Auftaktkonferenz „SINTEG – Visionen für die digitale Energiewelt“ wurden mehr als 300 Vertreterinnen und Vertreter aus den fünf Schaufensterregionen sowie aus Politik und Wirtschaft erwartet. Am ersten Tag standen zentrale Handlungsfelder der Energiepolitik sowie die Vorstellung der fünf „Schaufensterregionen“ im Vordergrund, am zweiten Tag europäische Aspekte sowie Querschnittsthemen wie Standardisierung oder auch IT-Sicherheit.
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