Polarstern realisiert Photovoltaik-Mieterstromprojekt mit Gewerbespeicher

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Die Bundesregierung hat am Mittwoch eine Förderung für Photovoltaik-Mieterstrom auf den Weg gebracht. Der Ökoenergieversorger Polarstern ist bereits einen Schritt weiter und kündigte nun die Installation eines Gewerbespeichers im Zusammenhang mit einem Photovoltaik-Mieterstromprojekt in München an. Auf dem Gelände der alten Prinz-Eugen-Kaserne in Bogenhausen baue das Architekturbüro NEST ein neues Stadtquartier. Insgesamt sollen in der Anlage 55 Mietwohnungen mit einem bis vier Zimmern entstehen, teilte Polarstern am Montag mit.

Zu den Gebäuden, die dem KfW-Effizienzhaus 40 Plus Standard entsprechen sollen, sei nun auch die Installation eines Gewerbespeichers mit 79 Kilowattstunden geplant. Der Strom solle dabei zum großen Teil von einer Photovoltaik-Dachanlage mit 79 Kilowatt Leistung kommen. Mit der Installation des Gewerbespeichers werde die Eigenverbrauchsquote bei mehr als 88 Prozent und die Autarkiequote bei 40 Prozent liegen, so Polarstern weiter. Das bedeute für die Mieter nach aktuellem Stand rund 15 Prozent niedrigere Stromkosten verglichen zum örtlichen Grundversorgertarif. Der auf dem Dach erzeugte Solarstrom solle zudem für das Aufladen von Elektroautos genutzt werden können.

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In der Vergangenheit sind in Deutschland vermehrt Photovoltaik-Mieterstrommodelle verwirklicht worden. Mit dem neuen Gesetz will die Bundesregierung diese Projekte wirtschaftlicher attraktiver machen und den Markt anregen. Photovoltaik-Mieterstrommodelle mit Speichersystemen sind bislang allerdings eine Seltenheit. „Das Delta zwischen selbst erzeugtem und genutztem Strom und Strom aus dem öffentlichen Netz ist einfach zu gering“, sagt Florian Henle, Geschäftsführer des Ökoenergieversorgers Polarstern. Daher gebe es bei Gewerbespeichern in Mehrparteiengebäuden nur eine geringe Zusatzrendite. „Das ändert sich mit der geplanten Direktförderung von Mieterstrom und dem steigenden Interesse an KfW-40-Plus-Gebäuden, für die ein Speicher Voraussetzung ist“, so Henle weiter. Nicht zuletzt wegen der sinkenden Speicherpreise gehe er von einer wachsenden Nachfrage für diese Modelle aus.

Als größte Herausforderung bei der Realisierung von solchen Photovoltaik-Mieterstrommodellen nennt NEST die Installation des Gewerbespeichers, der mehrere Tonnen wiegt und mehr als zwei Meter hoch ist. „Den bekommt man kaum durch eine normale Türe durch“, erklärt Michael Joachim vom Architekturbüro. Ein kleinerer Speicher sei dennoch keine Option gewesen, da die KfW-40 Plus-Förderkriterien hohe Speicherkapazitäten erforderten. „Letztlich haben wir uns für einen modularen Speicher entschieden, der sich in Teilen transportieren lässt“, so Joachim weiter. Die Architekten wollten damit vermeiden, dass im Reparaturfall oder beim finalen Ausbau des Speichers am Ende seiner Lebenszeit, Wände eingerissen werden müssten.

Polarstern verweist darauf, dass es gerade bei der Planung von Energiekonzepten mit Mieterstrom und Speichersystemen in Neubauten wichtig sei, dass alle Beteiligten frühzeitig eingebunden würden. Bei Bestandsgebäuden sei hingegen meist ein Speichersystem empfehlenswert, das außerhalb des Hauses installiert werden könne. Dies reduziere den Installationsaufwand erheblich, so Henle.

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