Der Anteil von Photovoltaik, Windkraft und anderen Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch lag im ersten Quartal des Jahres bei 32 Prozent. Dies ist vier Prozent höher als noch vor Jahresfrist, wie die ersten Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen. Insgesamt erzeugten die Erneuerbaren-Energien-Anlagen in den ersten drei Monaten 50,1 Milliarden Kilowattstunden sauberen Strom. Der höchste Zuwachs sei dabei bei der Offshore-Windkraft zu verzeichnen gewesen. Diese Anlagen erzeugten mit 4,8 Milliarden Kilowattstunden rund 36,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie aus den am Montag veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Ebenfalls kräftig zulegen konnten die Photovoltaik-Anlagen. Sie erzeugten etwa 6,0 Milliarden Kilowattstunden und damit 29 Prozent mehr Solarstrom als noch im ersten Quartal 2015. Den größten Beitrag aller Erneuerbaren leisten aber weiterhin die Windkraftanlagen an Land. Sie erzeugten im ersten Quartal 22,4 Kilowattstunden sauberen Strom – immerhin noch 3,1 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dagegen eingebrochen sei die Erzeugung aus Wasserkraft. Aufgrund der geringen Niederschläge sei deren Erzeugung binnen Jahresfrist um 31,3 Prozent auf 3,7 Milliarden Kilowattstunden zurückgegangen. Die Biomasse habe ihre Einspeisung um 2,1 Prozent auf 11,7 Milliarden Kilowattstunden steigern können, hieß es weiter.
Die Einschätzung zur Entwicklung der Erneuerbaren in Deutschland fällt von den Verfassern der Statistik durchaus unterschiedlich aus. „Die aktuellen Zahlen sind Beleg für den Erfolg der Energiewende im Strombereich. Um zusätzlich zur Stromwende auch die Wärme- und Verkehrswende energisch weiter voranzubringen, gilt es unter anderem technologische Synergien zu nutzen und die Energiesektoren unter dem Dach der Energiewende sinnvoll und wirtschaftlich miteinander zu koppeln“, sagt Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, zu den vorlegten Zahlen. BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer dagegen legt die Betonung auf die Kosten der Erneuerbaren. „Um die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Energiewende nicht zu verlieren, müssen wir die Kosten in den Griff bekommen. Die Ergebnisse der ersten Ausschreibungsrunde für offshore Wind haben gezeigt, dass wir mit dem EEG 2017 auf dem richtigem Weg sind“, sagte er.
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Herr Kapferer vom BDEW meint, es sei dringend notwendig die Kosten für die Erneuerbaren Energien in den Griff zu bekommen.
Da hat Herr Kapferer sicher Recht – aber hier enden auch schon unsere Übereinstimmungen.
Meine Vorschläge:
1.
Die EEG-Umlagebefreiungen der Braunkohle-Tagebau-Bagger streichen.
2.
Jede exportierte kWh Strom mit EEG-Umlage beaufschlagen. Diese muss anteilig entrichtet werden von allen Atom-, Kohle- und Braunkohlekraftwerken, die zum Exportzeitpunkt überflüssigen Strom eingespeist haben.
3.
Abschaffung der Sonnensteuer (EEG-Umlage auf selbst verbrauchten EE-Strom). Dies wäre ein erheblicher Anreiz für 100.000 Private und Kleinunternehmer, vorrangig zum Eigenverbrauch PV-Anlagen mit Speicher zu errichten.
4.
Konsequente Dezentralisierung der Stromversorgung durch sekundengetaktete, bidirektionale, bilanzkreisorientierte Stromtarife. Hiermit könnte der unsinnige Bau von Monstertrassen zwischen Braunkohle-Tagebau-Gebieten und ehemaligen AKW-Standorten eingespart werden.
Wir sind auf den richtigen Weg? Wohl ehr auf dem Holzweg! Beim jetzigen Ausbautempo kriegen wir die Energiewende in 100 Jahren nicht hin.
Und wenn ich schon wieder diesen Quatsch mit den Kosten lese … Die Erneuerbaren sind nicht teurer als herkömmliche Kohle- oder Atomkraftwerke. Meistens sind die Erneuerbaren sogar günstiger. Das Problem ist nur, dass die EE vom Kunden bezahlt werden, über die Stromrechnung. Die Kohle- und Atomkraftwerke werden hingegen vom Staat, also durch unsere Steuergelder, subventioniert. Da wird so viel Geld verbrannt, das glaubt man garnicht. Nur das fällt eben nicht so auf, weil wir das über diverse Umwege bezahlen (Umsatzsteuer usw.).
Darüber hinaus, ist es dringlist erforderlich das wir endlich von dem Öl und dem Gas wegkommen. Denn wenn man mal überlegt wo das Zeug herkommt und was diese Staaten wiederrum treiben oder wen die finanzieren … Da braucht sich auch niemand über die Flüchtlinge aufregen, wenn wir den IS und Co. indirekt mitfinanzieren.