Yingli Green Energy hat am Donnerstag Geschäftszahlen für 2016 vorgelegt. Im vergangenen Jahr musste der Photovoltaik-Hersteller erneut einen Umsatzrückgang und einen deutlichen Verlust verkraften. Der Umsatz sei gegenüber 2015 auf umgerechnet 1,2 Milliarden US-Dollar gesunken. Dabei habe der Photovoltaik-Hersteller mit 2170,4 Megawatt auch weniger Solarmodule abgesetzt, wie er am Donnerstag mitteilte. Das EBITDA habe sich gegenüber 2015 verbessert; sei mit -68,4 Millionen US-Dollar weiterhin negativ. Ein ähnliches Bild auch beim Nettoergebnis. Dies gibt Yingli für 2016 mit einem Verlust von 293,6 Millionen US-Dollar an – 2015 war er noch fast dreimal höher.
Seine Verschuldung zum Jahresende 2016 gibt Yingli mit 2,2 Milliarden US-Dollar an. Das Defizit beim Working Capital liege bei 1,1 Milliarden US-Dollar. Daher bestünden auch erhebliche Zweifel an der Fortführung des Unternehmens. Die Liquidität hänge in erster Linie davon ab, dass ein adäquater Cashflow aus dem laufenden Betrieb erzielt werden könne sowie der Verlängerung oder neuer kurzfristiger Finanzierungen. Derzeit suche der Photovoltaik-Hersteller nach entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten. Dazu hatte Yingli kürzlich auch einen Sonderausschuss geformt, der auch strategische Alternativen entwickeln soll, um die Liquidität wieder zu verbessern.
Nach derzeitiger Marktlage erwartet Yingli für das laufende Jahr einen Absatz von Solarmodulen zwischen 2,1 und 2,2 Gigawatt; 380 bis 400 Megawatt davon für das erste Quartal. Zudem bemühten sich die Tochtergesellschaften, darunter Tianwei Yingli, weiter um eine Restrukturierung ihrer Anleihen. Zwei fällige Rückzahlungen seien nicht fristgerecht geleistet worden. Allerdings gebe es noch keine Einigung mit den Anleihegläubigern über eine Lösung. Die Verhandlungen dazu liefen weiter.
Im vierten Quartal 2016 hatte Yingli seinen Solarmodul-Absatz nochmal deutlich gegenüber dem Vorquartal steigern können. Er sei um 74 Prozent von 365,3 auf 635,1 Megawatt erhöht worden. Gleichzeitig machten sich aber auch die sinkenden Verkaufspreise bemerkbar. Der Umsatz sei um ein etwa ein Drittel gegenüber dem dritten Quartal auf 294 Millionen US-Dollar gestiegen. Der Nettoverlust habe sich im vierten Quartal dabei auf 267,1 Millionen US-Dollar summiert. Nach den Gewinnen in den ersten zwei Quartalen des Jahres ist der chinesische Photovoltaik-Hersteller damit wieder deutlich in den roten Zahlen.
Den Hauptabsatz habe Yingli in China und Japan verzeichnet, was auch die zwei größten Märkte für den Hersteller in diesem Jahr bleiben würden, so Yingli-Vorstandschef Liansheng Miao. Zugleich habe das Unternehmen seine Marketingstrategie für Nord- und Südamerika angepasst und wolle dort auch aktiver im Bereich kleinerer Photovoltaik-Anlagen werden und auf strategische Kooperationen mit OEM-Partnern fokussieren. In Europa sei Yingli dabei, eine Restrukturierung im Sinne von Kostenersparnissen umzusetzen und sich auf den Modulverkauf zu konzentrieren. Zudem suche das Unternehmen derzeit nach neuen internationalen Märkten.
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