Die Spezialfirmen Formstaal und Ostseestaal haben die Kiellegung ihrer ersten vollelektrischen Autofähre für Binnengewässer in Stralsund gefeiert. Sie werde künftig an der Mosel zum Einsatz kommen, teilten die Unternehmen am Montag mit. Die Fertigstellung sei für Anfang Oktober geplant, dann solle sie zu Wasser gelassen und einen Monat später in der Gemeinde Oberbillig zum Einsatz kommen. Sie sei Auftraggeber der Elektro-Solar-Autofähre.
Die Autofähre werde allein mit Solarstrom und Strom aus der Batterie betrieben. Insgesamt seien 15 Solarmodule von Sunpower mit einer Gesamtleistung von 5,4 Kilowatt auf der Fähre installiert. Die Batteriekapazität betrage 252 Kilowattstunden. „Mit der Neubeschaffung einer modernen, strom-betriebenen Fähre werden jährlich rund 14.000 Liter Diesel eingespart und zusätzlich die Abgas- und Lärmimmissionen deutlich reduziert“, erklärt Andreas Beiling, Ortsbürgermeister von Oberbillig in Rheinland-Pfalz. Sie werde die bislang verkehrende konventionelle Autofähre zwischen Oberbillig und der luxemburgischen Gemeinde Wasserbillig ersetzen. Die neue Fähre sei 28 Meter lang und könnte pro Fahrt bis zu 45 Menschen und sechs Autos befördern.
Formstaal/Ostseestaal haben bereits einige Elektro-Solarschiffe für die Beförderung von Personen gebaut und umgerüstet. „Mit der Autofähre erweitern wir das Anwendungsfeld für unsere Elektro-Solarschiffe“, sagte Ingo Schillinger, Senior Sales Manager bei Formstaal/Ostseestaal, anlässlich der Kiellegung in Stralsund. „Wir sehen ein großes Markt-potenzial für elektro-solarbetriebene Schiffe in der Berufsschifffahrt, denn die Flotte von Binnenschiffen in Deutschland ist veraltet und muss erneuert werden.“ Für einen wirtschaftlichen Betrieb würden die Solarschiffe in extremer Leichtbauweise und mit Einsatz energieverbrauchsoptimierter Komponenten ausgestattet. Die Schiffe von Formstaal/Ostseestaal bräuchten damit nur ein Viertel der Antriebsleistung vergleichbarer konventioneller Schiffe.
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