Die US-Kommission für die Sicherheit von Konsumprodukten (CPSC) hat einen sogenannten „Fast track“-Rückruf für Solarworld-Module mit Amphenol-Anschlussdosen veröffentlicht. Davon betroffen sind etwa 97.000 Solarmodule, die der Photovoltaik-Hersteller in den USA gefertigt und im November und Dezember an Installateure verkauft hat, wie aus der Veröffentlichung hervorgeht. Bislang seien keine Schadens- oder Zwischenfälle berichtet worden, doch sei potenziell von der Gefahr eines Stromschlags auszugehen.
Neben Solarworld dürften auch weitere Modulhersteller weltweit die Anschlussdosen von Amphensol verbaut haben. Mehrfache Anfragen von pv magazine bei Amphenol, wie viele Photovoltaik-Hersteller in welchem Umfang von den fehlerhaften Produkten betroffen waren, blieben unbeantwortet. Allerdings reagierte Amphenol nach der ursprünglichen Veröffentlichung des Artikels mit einem Statement. Darin heißt es, dass der Hersteller „sofort und proaktiv mit all seinen Kunden zusammengearbeitet hat, um die gefährdeten Anschlussdosen zu identifizieren und erfolgreich eine erhebliche Mehrheit dieser Produkte ersetzt hat“. Die potenziell betroffenen Produkte hätten dabei nur einen geringen Prozentsatz aller Photovoltaik-Anschlussdosen ausgemacht, die Amphenol 2016 ausgeliefert habe.*
Solarworld selbst gibt in einer Kunden-Mail an, die pv magazine vorliegt, dass es nur einen geringen einstelligen Prozentsatz der Millionen Amphenol-Anschlussdosen verbaut habe, die vermutlich von diesem Problem betroffen seien. Kenntnisse über ähnliche Rückrufaktionen anderer Photovoltaik-Modulhersteller sind bislang allerdings nicht bekannt geworden oder auf der Website der CPSC zu finden.
Sofort als Solarworld USA informiert worden sei, dass die Amphenol-Anschlussdosen nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen würden, habe es mit sofortiger Wirkung die Auslieferung betroffenen Solarmodule in den USA gestoppt. Dies sei aufgrund der eigenen Qualitäts- und Zuverlässigkeitsversprechen erfolgt. Solarworld habe die CSPC informiert sowie eine umgehende Rückrufaktion der bereits ausgelieferten Module in den USA gestartet. Mehr als 60.000 betroffene Solarmodule hätten sich noch im Lager befunden und weitere 30.000 Solarmodule, die bereits in Projekten verbaut gewesen seien, mussten tatsächlich zurückgerufen werden. Solarworld habe auch Endkunden kontaktiert, die etwa 2.000 Solarmodule mit den fehlerhaften Anschlussdosen erhalten hätten. Der Photovoltaik-Hersteller gewährleiste in allen Fällen einen kostenlosen Tausch der Anschlussdosen, obwohl die mangelhaften Geräte nicht von ihm stammten. Solarworld unterstreiche damit seine Verantwortung gegenüber den Kunden.
*Das Statement von Amphenol ist nachträglich in den Artikel eingefügt worden.
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