pv magazine Roundtable: Geschäftsmodelle für Gewerbespeicher

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Die einen setzen darauf, mit Batteriespeichern für Gewerbebetriebe den Eigenverbrauch aus selbst erzeugtem Solarstrom zu erhöhen, die anderen sagen, es werden andere Geschäftsmodelle benötigt. Allerdings muss man dazu anmerken, dass der Begriff Gewerbe sehr weit gefasst ist und teilweise unterschiedliche Segmente gemeint werden. pv magazine hat im Vorfeld der Energy Storage Konferenzmesse, die vom 14. bis 16. März stattfinden wird, zu einem Roundtable Gewerbespeicher geladen. Im folgenden veröffentlichen wir den redigierten Gesprächsverlauf des zweiten Teils mit dem Fokus Geschäftsmodelle. Dererste Teil fokussiert auf die Marktaussichten. Dort definieren die Teilnehmer auch, was sie jeweils unter Gewerbe verstehen.
Es diskutieren: Stefan Hagedorn, Business Development Manager E3/DC, Daniel Hannemann, Geschäftsführer von Tesvolt, Franz-Josef Feilmeier, CEO von Fenecon, Aaron Gerdemann, Senior Vice President bei Prettl Energy/Refu Elektronik, Jürgen Münzer, Projektleiter bei den Lechwerken, Urban Windelen, Bundes­geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher BVES, und Michael Fuhs, Chefredakteur pv magazine.
Michael Fuhs (pv magazine): Das bekannteste Geschäftsmodell für Batteriespeicher dürfte die Eigenverbrauchserhöhung sein. Schätzt es jemand in der Runde so ein, dass reine Eigenverbrauchsmodelle – wie wir sie aus dem Heimspeicherbereich kennen – auch im Gewerbe in Deutschland funktionieren?
Jürgen Münzer (Lechwerke): Nein. Wir haben heute immer noch Einlagerungskosten von 30 bis 35 Cent pro Kilowattstunde bei Systemkosten von ungefähr 800 bis 900 Euro pro Kilowattstunde nutzbarer Speicherkapazität. Das sind Zahlen, mit denen man im Gewerbe nicht punkten kann. Wenn man das rein betriebswirtschaftlich betrachtet, müssten die Batteriespeicher etwa auf die Hälfte ihrer jetzigen Kosten sinken, damit man über Eigenverbrauchsoptimierung sprechen kann. Geschäftsmodelle im gewerblichen Bereich werden auf Basis der Leistung des Batteriespeichers funktionieren, nicht auf Basis der Kapazität.
Daniel Hannemann (Tesvolt): Ich denke auch, dass das heute noch schwierig ist, aber durch eine Förderung kann eine Eigenverbrauchserhöhung trotzdem Sinn ergeben. Wenn wie in NRW etwa 50 Prozent der Investitionssumme dazugezahlt werden, kann der Kunde seinen eigenen Strom für teilweise unter zehn Cent einspeichern. Dann bekommt man lohnende Geschäftsmodelle.
Fuhs: Die Aussagen passen dann ja zusammen. Ein hoher Anteil des Speicherpreises entfällt abhängig von der Auslegung auf die Leistungselektronik. Ist es angesichts dessen realistisch, dass die Speicherpreise in den nächsten zwei bis drei Jahren auf die Hälfte fallen, sodass Eigenverbrauchsprojekte ohne Förderung funktionieren?
Hannemann: Da müsste man einen Ausblick auf die technologischen Trends nehmen. Wir sehen den Trend zu Hochvoltanwendungen. Ich bin mir sicher, dass der Preisverfall nicht Jahre dauern wird. Wir reden eher von Monaten.
Aaron Gerdemann (Refu): Wir haben daher ja auch schon Hochvoltsysteme im Angebot. Es hängt aber sehr von der Auslegung ab, wie das Verhältnis der Batteriekosten zu Kosten für Leistungselektronik ist. Bei den größeren Auslegungen im Gewerbebereich, zum Beispiel einem Speichersystem mit 100 Kilowatt Leistung und 100 Kilowattstunden Kapazität, ist der Anteil für die Batterie mindestens dreimal so hoch wie der für die Elektronik.
Stefan Hagedorn (E3/DC): Wir glauben auch, dass die Batteriepreise weiter sinken werden. Die für die Leistungs­elektronik höchstwahrscheinlich nicht in dem Maße. Wir haben aber durchaus schon Projekte realisiert, in denen sich Speicher rein über die Eigenverbrauchsoptimierung rechnen lassen – auch ohne Förderung. Solche Projekte gibt es. Das hängt stark vom individuellen Projekt ab: Wie sind die Strompreise, wie ist das Lastprofil, was hat der Kunde für Vorstellungen hinsichtlich Amortisation und Rendite?
Fuhs: Können Sie Beispiele für solche reinen Eigenverbrauchs­projekte nennen?
Hagedorn: Das sind Projekte im Bereich Landwirtschaft, aber auch in kleineren Gewerbebetrieben und Mehrfamilienhäusern. Im letzten Jahr haben wir zwischen 80 und 100 solcher Projekte im Gewerbebereich realisiert. Oftmals sind dabei auch Blockheizkraftwerke eingebunden, sodass das Thema Wärmeversorgung mit ins Spiel kommt. Das geht, wenn der Kunde nicht unbedingt erwartet, dass sich seine Investition schon in fünf Jahren oder weniger amortisieren soll.
Fuhs: Ist es so, dass sich wirklich der Speicher rentiert, oder ist es nicht vielmehr so, dass sich das Gesamtsystem rentiert, die Rendite ohne Speicher aber größer wäre?
Hagedorn: Ja, das ist so, darum muss man nicht herumreden. Letztendlich muss auch durchaus mal ein grüner Gedanke mit dabei sein, der Spaß an der Technik oder der Wunsch, Notstrom zur Verfügung zu haben. Das ist gerade in der Landwirtschaft häufig ein Argument. Wir reden hier auch nicht über Industrie und über Gewerbebetriebe, die einen Strompreis im Bereich 15 Cent, sondern eher über Gewerbebetriebe, die im Bereich 20 Cent oder darüber liegen.
Fuhs: Wir reden ja über ein breites Segment und haben gesehen, dass auch die Anwesenden den Gewerbebereich für sich unterschiedlich definieren. Wo müssen Gewerbespeicher zusätzlich zur Eigenverbrauchserhöhung noch weitere Anwendungsfälle abdecken und verbessert sich dadurch die Wirtschaftlichkeit?
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Energy Storage Europe
Die Energy Storage Europe findet vom 14. bis 16. März in Düsseldorf statt. Die im Roundtable diskutierten Themen sind ein Teil des umfangreichen Spektrums der Messe und Konferenz. Auf der Messe sind sowohl Hersteller und Anwender von Batteriespeichersystemen jeglicher Größe als auch Anbieter chemischer und mechanischer Systeme vertreten.
Die Veranstaltung richtet sich an deutsche und internationale Fachbesucher aus der Speicherindustrie, von Stadtwerken, EVUs und industriellen Anwendern. Im Fokus stehen laut Urban Windelen, der an der Planung beteiligt war, immer stärker digitale Energiesysteme aus allen relevanten Sektoren, in denen Strom, Wärme und Mobilität eine Rolle spielen.
Die Veranstalter konnten als Tagungsteilnehmer unter anderem gewinnen: Hannelore Kraft, Ministerpräsidentin des Landes NRW, Tudor Constantinescu, Hauptberater der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission, und Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group. Ebenfalls haben sich angekündigt Referenten von der Internationalen Energieagentur, Samsung SDI, Uniper, Innogy, Allianz Climate Solutions und IHS Technology.
Mehr Informationen finden Sie unter: http://www.energy-storage-online.de
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Franz-Josef Feilmeier (Fenecon): National und international sind viele Multi-Megawatt-Speicher gebaut worden, die meistens gar nichts mit Eigenverbrauch zu tun haben, sondern auf ganz andere Geschäftsmodelle setzen. Da geht es zum Beispiel um Netzstabilisierung, Peak-Shaving, Notstromversorgung und ähnliche Themen. Das Gewerbesegment bietet eine hervorragende Plattform, um mit größeren, standardisierten Produkten beide Welten zusammenzubringen. Wir versuchen, verschiedene Geschäftsmodelle auf einem Gerät zu kombinieren und so Amortisationszeiten von vielleicht drei, vier oder fünf Jahren zu erreichen. Diese kurzen Amortisationzeiten sind nötig, um den Markt im Gewerbe wirklich loszutreten.
Urban Windelen (BVES): Man kann entweder verschiedene Geschäftsmodelle in einem Speicher zusammenbringen oder man kann verschiedene Technologien zusammenbringen, die die Eigenversorgung oder Autarkie verbessern. Wir haben Beispiele aus der Landwirtschaft, die den Eigenverbrauch auf der einen Seite mit einem Batteriespeicher optimieren. Zum anderen haben sie aber auch einen thermischen Speicher mitgedacht, um mit einer Wärmepumpe und weiterer Technik im Winter Wärme und im Sommer Kühlung bereitzustellen. Das sind zum Beispiel Milchbauern, die den Strom für ihre Melkanlagen brauchen und die Wärmeanwendungen für die Heizung der Ställe und die Kühlung der Milch. Da werden zum Teil mehrere Speichertechnologien nebeneinander installiert: Eine kleine Lithium-Ionen-Batterie regelt zum Beispiel die Spitzen im Millisekundenbereich, und eine Redox-Flow-Batterie deckt die Grundlast ab. Darüber hinausgehende Überschüsse werden in einem thermischen Speicher gespeichert. Häufig ist dann auch noch eine KWK-Anlage mit im Spiel. Solche Hybridmodelle sind nach unserem Eindruck ein Trend.
Hannemann: Wir haben auch schon ähnliche Projekte umgesetzt, wie Herr Windelen sie beschreibt. Solche Projekte mit allen möglichen Erzeugern und integrierten Wärmeanwendungen können sich durchaus gut rechnen, sind allerdings auch sehr komplex. Dafür muss es den Installateur geben, der das erstens dem Kunden entsprechend erklären und zweitens auch umsetzen kann. Da zeigt sich ein weiteres Problem: Projekte im Gewerbebereich sind oft auch sehr beratungsintensiv.

Die Teilnehmer des Roundtable. Mehr Informationen zu den Gesprächsteilnehmern finden Sie am Ende des Artikels.
Fuhs: Durch Laststeuerung kann man nicht nur den Eigenverbrauch optimieren, sondern gegebenenfalls auch Bezugsspitzen kappen, um Leistungspreise zu reduzieren. Ist das heute ein sinnvoller Zusatznutzen von Gewerbespeichern?
Hannemann: Das betrifft nur Gewerbebetriebe, die mehr als 100.000 Kilowattstunden pro Jahr verbrauchen und dann auch eine Lastgangmessung haben. Die Spitzenlastkappung kann für solche Kunden interessant sein. Dafür fehlt aber momentan noch die richtige Technologie zum richtigen Preis. Ansonsten sehen wir die Zusatzerlöse eher im Primärregelleistungsbereich, im Bereich tagesabhängiger Stromtarife oder, wie schon erwähnt, bei der Notstromfähigkeit.
Fuhs: Was fehlt noch bei der technischen Entwicklung bezüglich Lastkappung?
Hannemann: Der richtige Batteriewechselrichter am Markt. Für die Spitzenlastkappung benötigt man höhere Leistungen seitens Wechselrichter und Batteriesystem als für die Eigenverbrauchserhöhung. Hier lässt sich rein über die Leistung Geld verdienen.
Fuhs: Was müsste der können?
Hannemann: Höhere Leistungen, die kompatibel sind mit Hochvoltanwendungen.
Münzer: Herr Hannemann hat recht, dass Spitzenlastkappung nur die etwas größeren Betriebe betrifft. Aus meiner Sicht sind das aber sehr interessante Kunden. Leistungspreise kann man nur senken, wenn Gewerbebetriebe sehr sprunghafte Lastprofile haben. Aber das Thema kann auch für Betriebe spannend sein, die durchgehend ein sehr hohes Lastprofil haben und nur schlecht auf bestimmte Anforderungen des Netzbetreibers reagieren können, wie zum Beispiel soziale Einrichtungen und Verbrauchermärkte. Diese können in bestimmten Zeitfenstern ihren Leistungsbezug durch Batteriespeicher absenken und dadurch leistungsbezogene Netzentgelte sparen. Das sind die, die Paragraf 19 der Netzentgeltverordnung (NEV) nennt, wie zum Beispiel die atypische Netznutzung. Das sind für mich die Kunden, wo ich sage: Hier macht es Sinn.
Fuhs: Muss man als Speicherhersteller flexibel sein und vor allem auch die Geräte, die man heute verkauft, im Lauf der Betriebsdauer flexibel anpassen können, da sich die Geschäftsmodelle schnell ändern?
Windelen: Sicherlich, das ist eine der Herausforderungen, die dieses sich drastisch wandelnde Energiesystem letztlich mit sich bringt. Das eine Geschäftsmodell, das heute vielleicht gut funktioniert, wird es vielleicht in ein, zwei Jahren nicht mehr als allein tragend geben. Ob ich in einigen Jahren alleine mit der atypischen Netznutzung oder der Spitzenlastkappung noch ausreichende Einnahmen generieren kann, das lässt sich momentan nicht sicher sagen. Das erfordert von den Herstellern und deren Geräten eine hohe Flexibilität.
Jürgen Münzer: Die Novellierung des Paragrafen 19 Absatz 2 (2) der Netzentgeltverordnung, in dem das thematisiert wird, ist ja erst einmal auf Eis gelegt worden. Man kann natürlich nicht wissen, wann das Thema wieder aufgegriffen wird. Man muss mit dem Kunden ehrlich umgehen und ihm sagen: Momentan hast du die Chance, den Mechanismus zu nutzen. Wir können dir eine Perspektive für drei bis fünf Jahre geben. Es gibt Kunden, bei denen sich in dieser Zeit der Speicher rechnet.
Fuhs: Wie bewerten Sie die politischen Rahmenbedingungen für Gewerbespeicher in Deutschland?
Windelen: Es gibt einige systemische Probleme in Deutschland, die dringend angegangen werden müssen. Viele Netzdienstleistungen werden heute nicht bezahlt, und einige gemischte Anwendungen für Speicher, die die Wirtschaftlichkeit des Speichers verbessern würden und systemisch sehr sinnvoll wären, sind regulatorisch stark benachteiligt. Der Bundesrat hat vor Kurzem sehr deutlich gemacht, dass die Bundesregierung endlich eine ordentliche Speicherstrategie erstellen muss. Man hält sich zum Beispiel krampfhaft an Begrifflichkeiten wie „Verbraucher“ und „Erzeuger“ fest, wenn Speicher im Gesetz definiert werden, obwohl das offensichtlicher Unfug ist. Speicher sind eine eigenständige Komponente und weder Verbraucher noch Erzeuger. Wenn man das akzeptieren würde, würde ein grundlegender Bremsklotz für den Einsatz von sinnvollen Speicheranwendungen beseitigt. Landesgesetze, Landesverordnungen, Bundesgesetze und Bundesverordnungen bilden zudem ein immer undurchsichtigeres Dickicht. Hier muss tatsächlich eine grundsätzliche Revision und konsistente Lösung aufgesetzt werden, um das Thema Energiespeicher endlich richtig in das Energiesystem zu integrieren.
Gerdemann: Es geht dabei nicht nur um das Thema Energiespeicher, sondern um die dezentrale Energieversorgung als Ganzes, die wir vorantreiben wollen. Es macht einfach wenig Sinn, ständig klein-klein an einzelnen Value Streams oder Technologien herumzuregulieren. Wir müssen dafür sorgen, dass es nicht viele Klein-klein-Regelungen gibt, sondern dass das ganze Schiff in eine ordentliche Richtung nach vorne treibt. In Ländern mit weniger Regulatorien wie in Südostasien funktionieren Speicher.
Münzer: Ich sehe es andersrum: In Entwicklungs- und Schwellenländern benötigen Sie Speicher, um eine gesicherte Energieversorgung zu garantieren, wenn Sie im industriellen Bereich produzieren wollen. Die Regulierungsflut bei uns hat vielleicht oder hoffentlich auch dazu beigetragen, dass wir ein sehr stabiles Versorgungsnetz haben.
Gerdemann: Ja, natürlich. Aber wir haben einen Energieüberschuss. Das Gleichgewicht ist also auch gestört.
Fuhs: Wie sieht es mit der Finanzierung aus? In der Photovoltaik kennen wir das Thema Bankability ziemlich gut. Wie leicht oder schwer ist es, für Gewerbespeicher einen Bankkredit zu bekommen?
Hannemann: Die Finanzierung der Speicher ist in Deutschland recht einfach. Wenn ein Gewerbetreibender eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Speicher anschafft, wird es zu sehr guten Konditionen finanziert. Gewerbespeicher werden also meistens über Fremdkapital finanziert. Momentan ist der Zugang zum Fremdkapital recht leicht, vor allem durch die Förderungen in NRW und Thüringen, aber auch durch die KfW.
Fuhs: Eigentlich müsste man ja die gleichen Probleme haben wie bei Photovoltaik-Eigenverbrauchsanlagen, wo man keine gesicherten Einnahmen hat.
Hannemann: Ja, aber die Bank investiert ja auch in das Unternehmen. Und der Unternehmer hat seinen laufenden Betrieb und muss selbst abwägen können: Mache ich in zwei Jahren zu oder bleibe ich hier noch länger am Standort.
Fuhs: Das heißt, er muss dann mit anderen Betriebsteilen dafür bürgen?
Hannemann: Eigentlich nicht, das ist uns bei den am Markt verfügbaren Förderdarlehen nicht bekannt.
Windelen: Ich habe schon mit verschiedenen Banken interne Workshops zu dem Thema gemacht. Viele haben eine große Neugier gezeigt, wissen aber in vielen Bereichen noch nicht wirklich, was sich aktuell entwickelt. Langsam bauen die ersten Banken Standard Operating Prozesse (SOPs) auf. Bisher gibt es noch nicht das „Formular Speicher“, wie es das heute zum Beispiel für Photovoltaik und Wind gibt. Ich habe aber den Eindruck, dass immer mehr Banken auf dieses Thema anspringen und auch dort standardisierte Prozesse und klare Finanzierungsgrundregeln einführen.
Franz-Josef Feilmeier (Fenecon): Wir sehen neben der klassischen Hausbankfinanzierung einen zusätzlichen Weg, indem man den Energieversorger mit an Bord holt. Dieser kann für den Kunden Leasing- oder Contracting-Modelle anbieten. Das würde auch Combined-Use-Modelle vereinfachen, die zum Beispiel bei der Regelleistungsvermarktung entstehen oder wenn man den Kunden zum Beispiel hilft, die Kosten für Leistungspeaks zu reduzieren. Letztlich sind die Versorger sowieso händeringend darauf angewiesen, neue Geschäftsmodelle zu finden und auch in lukrative, nachhaltige und zukunftsträchtige Möglichkeiten zu investieren.
Dies ist der zweite Teil der Langfassung des Gesprächs, das gekürzt in der gedrucktenMärzausgabe des pv magazine erschienen ist. Hier finden Sie denersten Teil.
Den dritten Teil zu Technologietrends finden Sie in der gedruckten Ausgabe im Fokus „Gewerbespeicher“. pv magazine hat für diesen auch die Produktübersicht„große Batteriespeicher“ aktualisiert.

Die Diskussionsteilnehmer und ihre Unternehmen
Franz-Josef Feilmeier, CEO Fenecon: Das Unternehmen entwickelt und vertreibt in enger Zusammenarbeit mit BYD Stromspeichersysteme und flexible Energiemanagementlösungen für Kombinationen von verschiedenen Anwendungen und hat nach eigenen Angaben bisher etwa 1.200 meist größere Speicher verkauft.
Aaron Gerdemann, Senior Vice President Prettl Energy/Refu Elektronik: Das Unternehmen beschreibt sich als Pionier im Bereich der Leistungselektronik für stationäre und mobile Batteriespeichersysteme. In der Solarindustrie ist es auch durch die Refusol-Solarwechselrichter bekannt, die im Gewerbe- und Großanlagensegment vertrieben werden.
Daniel Hannemann, Geschäftsführer Tesvolt: Das Unternehmen entwickelt Lithiumspeichersysteme über einen großen Kapazitätsbereich, der Systeme mit 4,8 Kilowattstunden Kapazität bis zum Megawattstunden-Kraftwerk umfasst. Sie werden über Installationsbetriebe und Händler an Gewerbekunden, unter anderem in der Landwirtschaft, vertrieben.
Jürgen Münzer, Projektleiter Lechwerke: Der regionale Energieversorger bietet Strom- und Gasprodukte und weitere Dienstleistungen an. Das Unternehmen berät seine Gewerbestromkunden auch im Hinblick auf den Bau von Photovoltaikanlagen, BHKWs und Speichersystemen und entwickelt hierfür Geschäftsmodelle.
Urban Windelen, Bundes­geschäftsführer des Bundesverbandes Energiespeicher BVES: Der Interessensverband vereinigt Speicherindustrie, Forschung und Entwicklung sowie Anwender der verschiedenen Speichertechnologien. Er setzt sich auf Bundes-, Landes- und Europaebene für passende politische, rechtliche und technische Rahmenbedingungen ein.
Stefan Hagedorn, Business Development Manager E3/DC: Der Wechselrichterhersteller beschreibt sich als Marktführer für netzgekoppelte solare Notstromversorgungen in Deutschland. Er hat die dreiphasige DC-Technologie mit dem Namen „TriLINK“ entwickelt und bietet Batteriespeichersysteme und Laderegler für hohe Autarkiegrade an.

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