Der französische Senat hat den Gesetzentwurf final angenommen, in dem es um die Regulierung von Erneuerbaren- und Photovoltaik-Anlagen beim Eigenverbrauch geht. Das Umweltministerium kündigte an, dass die neuen Regeln „bald“ in Kraft treten werden. Vor der Neuregelung war die Entwicklung von Erneuerbaren-Eigenverbrauchsanlagen in Frankreich wegen der fehlenden Rechtsrahmens und der geringen Renditen doch eher begrenzt.
Mit der Neuregelung ist der französische Netzbetreiber RTE gezwungen, die Installation von Anlagen zum privaten und gemeinschaftlichen Eigenverbrauch zu vereinfachen. Die Energieregulierungsbehörde CRE sei zudem beauftragt, eine spezifische Gebühr für diese Anlagen festzulegen. Die Energieministerin Segolene Royal erklärte, dass die niedrigere Basis für diese Tarife von den niedrigeren Kosten – verglichen mit konventionellen Energieträgern – für die Netzbetreiber abhingen. Nach Ansicht der Regierung werden die neuen Regeln sofort Betreibern von etwa 5000 Erneuerbaren-Anlagenbetreibern zugute kommen, die sich bereits mit Eigenverbrauch befassten.
Der französische Verband SER Soler zeigte auf, dass die Neuregelung niedrigere Netzgebühren für die Verbraucher bedeuten, die Erneuerbare- und Photovoltaik-Anlagen mit Eigenverbrauch bis 100 Kilowatt Leistung besitzen. Der Verband geht auch davon aus, dass das neue Gesetz Betreiber von Photovoltaik-Anlagen bis einem Megawatt Leistung von der CSPE-Zahlung sowie anderen lokalen Steuern für den Energieverbrauch befreien wird. CSPE ist vergleichbar mit der EEG-Umlage in Deutschland und dient der Refinanzierung der Förderprogramme von erneuerbaren Energien im Land.
Darüber hinaus plant die französische Regierung nach Angaben von SER Solar eine neue Verordnung mit Einspeisetarifen für Photovoltaik-Anlagen, bei der für neue Anlagen bis 100 Kilowatt mit Eigenverbrauch ein Rabatt vorgesehen ist. Private Photovoltaik-Dachanlagen bis drei Kilowatt Leistung würden demnach eine Rabatt von etwa 800 Euro erhalten, der über fünf Jahre ausgezahlt werde. Dies könnte mehr als 25 Prozent der Investitionssumme für die Photovoltaik-Anlage abdecken, hieß es bei SER Soler weiter.
Das französische Energieministerium veröffentlichte zugleich noch die Ergebnisse der jüngsten Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Insgesamt seien 79 Projekte mit insgesamt 534 Megawatt bezuschlagt worden. Der Durchschnittspreis habe dabei bei 62,50 Euro pro Megawattstunde gelegen. Für Anlagen, die über Crowdfunding finanziert werden, was für rund 60 Prozent der Projekte zutreffe, werde ein zusätzlicher Bonus von 3,00 Euro pro Megawattstunde gezahlt. Die meisten Zuschläge gingen an Projekte in Südfrankreich, wie es weiter hieß.
Es war die erste von sechs geplanten Ausschreibungen mit einem Volumen von 500 Megawatt für Freiflächenanlagen, die die französische Regierung im August 2016 angekündigt hatte. Daran können sich Projekte zwischen 500 Kilowatt und 17 Megawatt Leistung beteiligen. Die Ergebnisse der zweiten 500-Megawatt-Ausschreibungsrunde sollen am 1. Juli veröffentlicht werden. (Emiliano Bellini, übersetzt und bearbeitet von Sandra Enkhardt)
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