IEA fordert Systemwert für Photovoltaik und Windkraft

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Dank sinkender Kosten hat sich die Verbreitung von Photovoltaik und Windkraft in den vergangenen Jahren weltweit beschleunigt. Mit dem zunehmenden Ausbau der Erneuerbaren seien neue Herausforderungen für Stromnetzbetreiber und Regulierungsbehörden verbunden, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) mit dem Titel „Next Generation Wind and Solar: From Cost to Value“.

Photovoltaik- und Windkraftanlagen würden derzeit in manchen Orten installiert, ohne dass das Stromsystem, sowohl politisch als auch strukturell, dazu ausgelegt seien, um mit dieser variablen Energie umzugehen. Als Beispiel nennt die IEA China, wo 15 Prozent des Stroms aus Windkraft nicht genutzt werden könnten, weil das Stromnetz nicht ausreichend ausgelegt sei. Auch Photovoltaik-Anlagen sind aus diesem Grund in China nicht in Betrieb, obwohl sie theoretisch Strom erzeugen könnten.

In seiner Publikation beschreibt die IEA nach eigenen Angaben die grundlegenden Herausforderungen und bietet mögliche Lösungen an. Dabei seien zwei Faktoren entscheidend. Zum einen, wieviel Strom wird bereits aus erneuerbaren Energien erzeugt. Zum anderen, wie flexibel ist das Stromsystem insgesamt. Mit einem gewissen Anteil an Photovoltaik und Windkraft müsse das Stromsystem auf diese Energieformen angepasst und nachgerüstet werden, so die IEA. Weltweit seien Photovoltaik und Windkraft die schnellst wachsenden Energiequellen, zumal sie mittlerweile technisch ausgereift und wirtschaftlich machbar seien. Die Kosten für Photovoltaik seien so zwischen 2008 und 2015 um fast 80 Prozent gesunken, heißt es im IEA-Bericht.

Er enthält eine Reihe von länderspezifischen Case-Studies, die aufzeigen, wie aufstrebende Märkte eine Integration von erneuerbaren Energien erreichen können. Dies sei etwa durch langfristige strategische Planungen, eine Aufrüstung des Stromsystems, zusätzliche verteilte Ressourcen und Politiken zu erreichen, die Projekte mit einem höheren Systemnutzen hervorbringen könnten. Der Systemwert von Photovoltaik und Windkraft sollte bei neuen Ansätzen eine große Rolle spielen, so die IEA. Eine reine Fokussierung auf die Stromgestehungskosten sei nicht mehr ausreichend.

Die neuen Ansätze müssten nach Ansicht der IEA daher einen Wert für Strom aus Photovoltaik und Windkraft für das Gesamtsystem beziffern, fordert die Agentur. Nur so könne auch das wahre Potenzial von Photovoltaik und Windkraft ausgeschöpft werden. Der Systemwert hänge dabei von verschiedenen Faktoren ab, etwa die reduzierten Treibstoffkosten, CO2- und anderen Treibhausgaskosten oder die zusätzlichen Netzausbaukosten. (Sandra Enkhardt)

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