Studie: Umweltgewinn von Solarmodulen übertrifft Umweltkosten der Herstellung

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Der Vorteil von Sonnenenergie als langfristige Energiequelle übertrifft die negativen Auswirkungen der Herstellung von Solarmodule auf die Umwelt. Dies gilt für den Energieverbrauch und für den Ausstoß von Treibhausgasen während der Herstellung der Photovoltaik-Produkte, teilte Universität Utrecht mit. Diese Aussagen würden durch eine Studie belegt, die von Atse Louwen und Wilfried van Sark an der Universität Utrecht sowie Kollegen von den Universitäten in Groningen und Eindhoven in den Niederlanden erstellt worden sei. Die Studie ist nun in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlicht worden.
Letztendlich ergibt sich der Studie zufolge bei der Herstellung von Solarmodulen beim Ausstoß von Treibhausgasen ein Nettogewinn. "Aus unserer Studie hat sich gezeigt, dass sich ungeachtet der starken Zunahme der Anzahl Solarmodule der Einfluss des Treibhausgas-Ausstoßes während der Herstellung durch die saubere Stromerzeugung durch diese Solarmodulen mehr als amortisiert", so Louwen.
Die Photovoltaik-Kosten seien von etwa 75 Euro pro Watt installierter Leistung in den siebziger Jahren auf unter 1 Euro pro Watt reduziert worden. Dies sei durch sowohl Skalenvorteile der Industrie als auch durch Innovationen bei der Technologie und Herstellung ermöglicht worden. Der Energie- und Materialverbrauch sei pro Solarmodule gesenkt worden, wobei der Ertrag pro Solarmodul regelmäßig weiter gestiegen sei. „In unserer Studie haben wir die wichtigsten Nachhaltigkeitsaspekte der Herstellung und des Ertrags von Sonnenkollektoren der vergangenen vierzig Jahre sorgfältig untersucht. Es hat sich gezeigt, dass Sonnenenergie derzeit sowohl die günstigste als auch die sauberste Alternative für fossile Brennstoffe ist“, erklärte van Sark.
Mittlerweile ist der Studie zufolge weltweit eine Kapazität von 300 Gigawatt installiert worden. Dies entspreche einer Fläche von ungefähr 1800 Quadratkilometern an Solarmodulen. Mehr als 370 Terrawattstunden Solarstrom sollten dieses Jahr erzeugt werden, wie es weiter hieß. Dies entspreche rund 1,5 Prozent der gesamten Stromversorgung weltweit. „Es erscheint vielleicht wenig, bedeutet aber dennoch eine Treibhausgas-Einsparung von ca. 170 Megatonnen CO2-Äquivalent“, so van Sark. Außerdem befinden sich die Herstellung und die Technologie von Solarmodulen noch in einer Entwicklungsphase, weshalb es noch mehr Gelegenheiten für zusätzlichen Umweltgewinn gebe. „Die Siliziumplatten, die auch als Wafer bezeichnet werden und die den Rohstoff für Solarmodule bilden, werden immer dünner und das Sägen führt zu immer weniger Materialverlusten. Auch die Verwendung von Silber zum Anbringen der elektrischen Kontakte auf den Wafern nimmt stark ab“, sagte Louwen. Zudem sei gebe es immer noch viel Potenzial für die Verbesserung der Wirkungsgrade. (Ylva Gouras)

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