Bei vielen Installateuren und Betreibern gilt ein hoher Eigenverbrauch, besser ein hoher Anteil an selbstgenutzem Solarstrom, als ein wichtiges Ziel. In Vorbereitung des pv magazine-Webinars am 13. Dezember erklärt Stefan Hirzinger im Interview, wie er die Verbindung zwischen Solarstromerzeugung und Heizung idealerweise sieht. Er ist geschäftsführender Gesellschafter des gleichnamigen Installationsbetriebs und wird in dem Webinar als Referent zur Verfügung stehen (mehr Informationen und kostenfreie Webinar-Registrierung).
pv magzine: Die Kombination von Solaranlagen mit Wärmepumpen ist beliebt und oft sinnvoll. Was ist für Sie die wichtigste Voraussetzung dafür, die die Wärmepumpenansteuerung erfüllen sollte?
Stefan Hirzinger: Nur wenn die Ansteuerung der Wärmepumpe auch auf die Regelparameter, also zum Beispiel auf die gewünschte Brauchwasser- oder Raumtemperatur, Einfluss nehmen kann, kann die Wärmepumpe ihr volles Potenzial „ausspielen“.
Ist es dafür wichtig, dass der Energiemanager die Leistungsaufnahme der Wärmepumpe steuern kann, damit diese nicht mehr Leistung benötigt, als die Solaranlage bereitstellen kann? Ist das auch noch in Kombination mit Batteriespeicher wichtig?
Eine Leistungssteuerung der Wärmepumpe wäre natürlich ideal, ist aber in der Praxis nicht immer realisierbar, da nur mit bestimmten Typen/Bauformen von Wärmepumpen überhaupt möglich. In Verbindung mit einem Batteriespeicher tritt die Bedeutung für die Leistungssteuerung in den Hintergrund, da der Speicher zeitliche Verschiebungen von Energieerzeugung und Verbrauch überbrücken kann.
Es wird in diesem Zusammenhang oft von der Integration der Anlage in ein Smart Home gesprochen. Was ist für Sie das Smart Home und wo gibt es Schnittstellen zur Solaranlage?
Mit Smart Home könnte man die Möglichkeit bezeichnen, weitere haustechnische Anlagen wie zum Beispiel Lüftung, Jalousien, Rolläden, Thermostatventile, Beleuchtung etc.) im Gesamtsystem intelligent zu verknüpfen.
Was heißt intelligent und wo gibt es Synergieefekte?
Intelligent heißt, dass die Steuerung lernt und vernetzt arbeitet. Ein Beispiel ist, dass sie lernt, wenn es eine Sonneneinstrahlung gibt, wie bei welcher Jalousiestellung der Raum aufheizt. Das soll sie bei der Heizungssteuerung berücksichtigt.
Wie rechnet man den interessierten Eigenheimbesitzern bei dieser Komplexität vor, dass sich die Investition rechnet und wie kann man die Angebote verschiedener Hersteller und Installateure vergleichen?
Eine Amortisationsrechnung ist in der Regel schwierig, da viele Einsparpotentiale und Optimierungsmöglichkeiten sehr stark vom Nutzerverhalten abhängen. Oft werden hier Erfahrungsberichte oder Musteranlagen von den Herstellern angeführt. Ein Vergleich verschiedener System ist in der Praxis sehr schwierig bis nicht möglich, da die Angebot in Funktionalität und Ausstattung nie wirklich 100 Prozent vergleichbar sind. Daher plädiere ich dafür, zwar die grundsätzlichen wirtschaftlichen Zusammenhänge zu erläutern und für den Einzelfall abzuschätzen, aber keine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu zeigen, die den Anschein erweckt, auf Heller und Pfennig genau zu sein. Kunden wollen dann oft nachrechnen und das bringt sie meist nicht weiter, sondern führt eher zu einer Art Lähmung.
Die schriftlichen Fragen stellte Michael Fuhs
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Webinar "Eigenverbrauch optimieren" am Dienstag, 13. Dezember, 15:00 Uhr:
Der Baukasten ist groß: Der Solarstrom kann in Batterien zwischengespeichert werden, Wärmepumpen antreiben, mit Heizstäben direkt den Pufferspeicher heizen, und mit BHKWs kombiniert werden. Man kann elektrische Lasten verschieben und Vorlauftemperaturen der Heizung oder sogar Raumtemperaturen erhöhen. In dem Webinar mit Initiativpartner Trina diskutieren wir unter anderem mit Stefan Hirzinger von Hirzinger Solar die verschiedenen Ansätze, zeigen die Randbedingungen, die bei der optimalen Wahl den Ausschlag geben.
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Was raten Sie zur Eigenverbrauchsoptimierung?
Wie rechnen Sie potenziellen Kunden verschiedene Möglichkeiten zur Strom- und Wärmeversogung vor?
Wir wollen von den Installateuren und Energieberatern unter Ihnen wissen: Was raten Sie Ihren Kunden, dass sie zur Eigenverbrauchserhöhung tun sollen? (Stichworte: Wärmepumpenheizung, Raumtemperaturerhöhung, Funksteckdosen, Batteriespeicher, regelbare Wallboxen, gar keine Optimierung….). Wir machen eine anonymisierte Auswertung und melden uns unter Umständen bei Ihnen zurück, falls wir Fragen haben. Uns reichen einige Sätze per Email anmichael.fuhs@pv-magazine.com.
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