Im November 2015 hat Steag mit den Vorbereitungen begonnen, jetzt sind wie geplant sechs Großspeicher mit insgesamt 90 Megawatt Leistung an das Stromnetz angebunden. Der Energiekonzern will so eigenen Angaben zufolge konventionelle Kraftwerke ersetzen und flexible Regelenergie liefern: Im Gegensatz zu schwerfälligen Steinkohlekraftwerken können die Stromspeicher laut Steag in Sekundenschnelle Frequenz- sowie Spannungsschwankungen im Netz ausgleichen.
Im Saarland stehen die jeweils 15 Megawatt großen Systeme in Bexbach, Fenne und Weiher, in Nordrhein-Westfalen in Lünen, Duisburg-Walsum und Herne. Die Präqualifikation der auf Lithium-Ionen-Basis beruhenden Großbatterie-Systeme ist laut Steag nach den aktuell gültigen Kriterien der Leistungserbringung für Batteriespeicher in der Primärregelung erfolgt, wozu auch die Mindesterbringung über 30 Minuten zählt. Die ersten Erfahrungen im Betrieb der Großbatterie-Systeme bei der Erbringung von Primärregelleistung hätten die hohen Erwartungen der Steag erfüllt sowie die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit dieser neuen Technologie unter Beweis gestellt.
Rund 100 Millionen Euro hat Steag in das Speicherprojekt investiert, das ohne Fördermittel auskommt und in Zusammenarbeit mit den Lieferanten Nidec ASI und LG Chem realisiert wurde. Die Refinanzierung des Projekts soll über die Erbringung von Netzdienstleistungen und Primärregelenergie erfolgen. Der Einsatz und die Vermarktung der Großbatterien erfolgt über das Optimierungsnetzwerk Steag OneOpt durch den Steag-Handelsbereich Trading & Optimization.
Für die Zukunft sieht Steag noch weitere Einsatzmöglichkeiten von Batteriesystemen, sowohl in der Erbringung von Systemdienstleistungen im Rahmen der Energiewende als auch zur Kostenoptimierung und zum Risikomanagement von Industriestandorten. Aktuell würden daher mögliche Anwendungsfelder im In- und Ausland sowie Kooperationsmöglichkeiten mit Marktpartnern und Kunden geprüft. (Petra Hannen)
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