Die Solarindustrie in den USA hat sich bislang in einem wachstumsfreundlichen Umfeld befunden, dazu gehörten die Unterstützung der Regierung in Washington und des Präsidenten Barack Obama. Das ist nun vorbei. In einem knappen Rennen haben die USA nun einen Mann zum Präsidenten gewählt, der wenig über Energie weiß und sich mit Menschen umgibt, die ebensowenig über Energie wissen. Zudem wiederholt Donald Trump gern die Mythen über Solar und Wind, die jeglicher Basis entbehren. Er stellt nicht nur einen Rückfall ins 20. Jahrhundert dar, vielmehr ist er jemand der regressive Phantasien aufbaut, die auf den schlimmsten Teilen dieses Jahrhunderts basieren.
Dies allein würde schon ein erhebliches Problem für die Solarindustrie (und die Nation) darstellen. Problematisch ist zugleich, dass die Republikaner auch die Kontrolle im US-Senat haben. Dies bedeutet, dass der Republikaner Mitch McConnell aus Kentucky weiterhin der Mehrheitsführer des Hauses sein und die Alaska-Abgeordnete Lisa Murkowski die Vorsitzende des Ausschusses für Energie und natürliche Ressourcen bleiben wird.
Das ist keine gute Nachricht. Es bedeutet auch, dass die republikanische Partei nun alle Institutionen kontrolliert, die für die Gesetzgebung maßgeblich sind. Es gibt noch republikanische „Solar-Anwälte“ in Arizona und Georgia, die nicht den Fehler wie der Großteil der Republikaner machen und völlig feindlich gegenüber Umweltsorgen und erneuerbaren Energien gesinnt sind. Mit dieser Machtposition der Republikaner gibt es kein Umweltgesetz, dass nicht rückgängig gemacht werden könnte, und keine Bundespolitik, die für eine sichere Unterstützung von Photovoltaik steht.
Trump wird es nicht möglich sein, die Kohle in einem bedeutenden Umfang zurückzubringen, wie er es im Wahlkampf versprochen hat, aber er kann den Solarausbau deutlich beschneiden, wenn er und seine Regierung entscheidet, die 30-prozentigen Steuervergünstigungen (ITC) vorzeitig auslaufen zu lassen, die erst kürzlich bis 2020 verlängert worden sind.
Zusätzlich ist auch die weitere bundesstaatliche Forschungs- und Entwicklungsförderung für Photovoltaik durch die „Sunshot“-Initiative des US-Energieministerium ungewiss, da Trumpf die Auffassung vertritt, dass Solarmodule eine maximale Lebensdauer von 10 Jahren und eine Amortisationszeit von 28 Jahren haben (diese Zahlen zu tauschen, wäre deutlich näher an der Realität).
Wenn es eine rettende Gnade gibt, dann ist dies, dass es außer beim ITC sonst die wichtigsten Solar-Initiativen auf bundesstaatlicher Ebene gibt. Trumpf Präsidentschaft wird die Förderung Erneuerbarer in Kalifornien, New York, North Carolina oder Utah nicht rückgängig machen können.
Die Solarindustrie wird dies überleben, da es die einfache Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik ist, die ihr den Weg zu weiterem Wachstum ebnen wird. Der Boom des Marktes in Texas ist der Beweis dafür. Die Netzbetreiber des Bundesstaates wollen ohne reale Förderung durch die Regierung bis 2030 insgesamt 13 Gigawatt Photovoltaik installieren.
Auf Bundesebene wird es in den nächsten vier Jahren hässlich und das könnte einen echten Schaden in der Solarindustrie verursachen. (Christian Roselund)
Übersetzt und bearbeitet von Sandra Enkhardt.
Lesen Sie das Original auf der US-Website von pv magazine:Breaking: Disaster for US solar as Donald Trump becomes President-elect
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