Netzentgeltumlage steigt 2017 auf 0,388 Cent pro Kilowattstunde

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Die Übertragungsnetzbetreiber haben nun veröffentlicht, dass die Netzentgelte von derzeit 0,378 auf 0,388 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr steigen werden. Grund dafür sind die weiter gestiegenen Vergünstigungen für stromintensive Unternehmen. Nach einer dpa-Meldung sind momentan rund 5.000 Unternehmen bis zu 80 Prozent von der Zahlung der Netzentgelte befreit. Darunter befänden sich große Stromabnehmer aus der Stahl- und Aluminiumindustrie, aber auch kleinere Betriebe wie etwa Schlachthöfe, Discounter, Fast-Food-Betriebe, Banken, Versicherungen oder die Deutsche Börse. Zwischen 2012 und 2016 hätten sich die Netzentgelt-Befreiungen für die Unternehmen auf rund 3,4 Milliarden Euro summiert, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Bärbel Höhn (Bündnis 90/Die Grünen) vom August hervorgeht.

2017 dürften es dann erstmals dann erstmals mehr als eine Milliarde Euro in einem Jahr sein. Die Übertragungsnetzbetreiber beziffern die Summe entgangener Erlöse für 2017 in ihren Berechnungen mit fast 1,116 Milliarden Euro, die nun auf die nicht-privilegierten Letztverbraucher umgelegt werden. Grünen-Politikerin Höhn plädiert für eine Abschaffung dieser Netzentgeltumlage. „Es ist schlichtweg nicht vermittelbar, dass private Haushalte die Stromrechnung von Siemens, Schlachthöfen oder Aldi mitbezahlen“, sagte Höhn der Nachrichtenagentur dpa.

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) kritisiert die milliardenschweren Entlastungen. Sie hätte sich überholt, da sie nicht zur Stabilisierung des Stromnetzes betragen würden und somit auch nicht mehr ihren ursprünglichen Zweck erfüllten, erklärte Robert Busch, Geschäftsführer des bne. „Im Gegenteil, gegenwärtig müssen Unternehmen sogar finanzielle Nachteile hinnehmen, wenn sie etwa bei hohem Ökostromangebot ihren Verbrauch erhöhen und damit das Netz entlasten. Die Regelungen sind vollkommen marktfern; sie stammen aus einer Welt mit zentralen und steuerbaren Kraftwerken, die sich längst überholt hat“, kritisierte Busch die derzeitige Politik der Bundesregierung. Er plädierte für die Einführung eines Systems, dass die Flexibilisierung von Angebot und Nachfrage im Sinne der Energiewende anreize. Sein Verband habe mit seinem Flexibilitätsmechanismus dafür einen konkreten Vorschlag auf den Tisch gelegt.
Am 14. Oktober hatten die Übertragungsnetzbetreiber die Erhöhung der EEG-Umlage für die nicht-privilegierten Letztverbraucher von derzeit 6,354 auf 6,88 Cent pro Kilowattstunde im kommenden Jahr verkündet. (Sandra Enkhardt)

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