Quartierspeicher für Solarsiedlung nimmt Betrieb auf

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In der Solarsiedlung „Am Umstädter Bruch“ wurden rund 80 Neubauten mit Photovoltaik-Anlagen von mindestens fünf Kilowatt Leistung ausgestattet. Der erzeugte Solarstrom soll zu möglichst hohen Anteilen direkt vor Ort verbraucht werden. Überschüssiger Strom, der den jeweils aktuellen Verbrauch übersteigt, soll daher zentral gespeichert werden.
Dafür hat nun das Unternehmen Entega die erste Ausbaustufe eines passenden Großspeichers installiert und in Betrieb genommen. Bisher sind 25 Häuser an den Lithium-Ionen-Speicher angeschlossen, erklärt Entega auf Nachfrage von pv magazine. Bei voller Ausbaustufe, wenn alle 80 Häuser mit dem Speicher verbunden sind, soll er eine Leistung von 250 Kilowatt bei einer Kapazität von 800 Kilowattstunden haben. Die Integration des Speichers geschieht im Rahmen des Forschungsprojektes Flex4Energy, das vom Bundeswirtschaftsministerium mit rund vier Millionen Euro gefördert wird.
Ein zentraler Speicher habe gegenüber individuellen Lösungen in einzelnen Häusern mehrere Vorteile, heißt es bei Entega. Zum einen sei ein großer Speicher preislich günstiger als mehrere kleine. Zudem sei die Nutzbare Kapazität für einzelne Bewohner der Siedlung mehr oder weniger variabel, während die maximale nutzbare Kapazität eines Heim-Speichers immer gleich bleibe. Netzbetreiber könnten einen Großspeicher außerdem einfacher steuern, um zum Beispiel das Netz zu stabilisieren, als viele kleine Speicher. Was den Preis angeht: Im Rahmen des Forschungsprojekts Flex4Energy ist die Nutzung des Großspeichers für die Anwohner des Umstädter Bruchs kostenfrei. Somit lohnt sich die Investition in einen eigenen Heim-Speicher für die Anwohner nicht.
Bis März 2018 will Entega den Speicher nun in der Praxis testen. Das soll unter anderem Aufschluss über den individuellen Speicherbedarf der Haushalte geben. (Mirco Sieg)

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