Intersolar: Preismarathon mit 11 Gewinnern

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Dieses Jahr gab es 149 Einreichungen aus 26 Nationen. Neu ist die Kategorie Outstanding Solar Projects. Daneben gab es die bereits bekannten Kategorien Speicher und Photovoltaik. Zusammen gab es demnach heute einen Preisverleihungs-Marathon, in dem in eineinhalb Stunden 11 Awards vergeben wurden.

In der Rubrik Photovoltaik hat Solaredge einen der Preise gewonnen.Solaredge hat einen Wechselrichter entwickelt, bei dem der Gleichstrom intelligenter „zerhackt“ wird, um daraus Wechselspannung zu machen. Dieser zerhackte Gleichstrom sieht der Sinusform der Netzspannung bereits sehr ähnlich. Dadurch sind weniger Bauteile notwendig, um die Sinusspannung zu glätten. Das erhöht den Wirkungsgrad und reduziert das Gewicht. Das Gerät ist allerdings nur mit den Power Optimizern des Unternehmens einsetzbar.

Ein weiterer Sieger ist die M 10 Industries AG. Das Unternehmen aus Freiburg hat einen so genannten Multitray-Stringer entwickelt. Mit Stringern werden in der Produktion von Modulen die Solarzellen zu Zellsträngen verlötet. Mehrere davon bilden ein Modul. Da inzwischen viele verschiedene Zelltypen zur Verfügung stehen, ist es wichtig, dass diese Geräte flexibel sind und zum Beispiel Zellen mit verschieden viel Busbars verarbeiten können. Es hat einen Durchsatz von 5000 Zellen pro Stunde. Ein hoher Durchsatz kann helfen, Kosten zu senken.

LG Electronics hat mit einem bifazialen Solamodul gewonnen, das Licht von der Vorder- und Rückseite einfängt. Ertragsversuche haben nach Aussage des Unternehmens gezeigt, dass in verschiedenen Anwendungssituationen bis zu 10 Prozent mehr Ertrag möglich sind als mit Modulen, die nur das Licht auf der Vorderseite nutzen können. Bifaziale Module sind derzeit ein Trend in der Industrie, bei dem sich die Anbieter neuartiger Glas-Glas-Module im Vorteil wähnen. LG hat eine Besonderheit, da es wie Standardmodule auf der Rückseite eine Folie hat und nicht Glas. Es ist durchaus eine Herausforderung, transparente Rückseitenfolien zu entwickeln, da diese gleichzeitig die anderen Backsheet-Anforderungen erfüllen müssen, wie zum Beispiel die UV-Beständigkeit. Wenn man Backshets statt Glas benutzt, sind die Module etwas leichter, auch wenn der Unterschied dank der heutigen dünnen gehärteten Gläser nicht mehr so groß ist wie früher, als die Gläser noch mehr als 3 Millimeter oder dick waren.

Gewinner im Bereich Batteriespeicher

Der Sunny Boy Storage räumt dieses Jahr bereits zum zweiten Mal einen Preis ab. Nach dem Innovationspreis in Staffelstein hat er auch einen der drei EES Award gewonnen. Die EES ist die Schwestermesse der Intersolar für den Bereich Speicher. Der Sunny Boy Storage ist ein AC-gekoppelter Wechselrichter, mit dem man Hochvoltbatterien anschließen kann, unter anderem die Tesla-Batterie (siehepv magazine Webinar, Download Materialien und verlinkte Artikel). Die Jury hat betont, dass einer der großen Vorteile das niedrige Gewicht von 9 Kilo sei. Das Gewicht ist so niedrig, da durch die hohe Batteriespannung kein Trafo zum Hochsetzen der Batteriespannung notwendig ist. Normalerweise ist ein solcher notwendig, da bei den niedrigen Batteriespannungen ein Halbleiter-Hochsetzsteller nicht ausreicht.

Ferroamp aus Schweden hat mit dem Energyhub-System gewonnen. Das ist ein Batterie- und Solarwechselrichter, mit dem es möglich ist, ein DC-Nanogrid aufzubauen. Dort können zum Beispiel Solarstrings, aber auch eine Ladestation für Elektrofahrzeuge angeschlossen werden, nach eigenen Aussagen mit wenig Verlusten. Es ist nach den Aussagen bei der Preispräsentation von 3,5 Kilowatt-Leistung bis in den Megawattbereich skalierbar. Jetzt sucht das Unternehmen Partner auch in Deutschland.

LG Chem ist der dritte Gewinner. Es hat mit der Resu Batterie-Baureihe, so der Hersteller, eine besonders hohe Energiedichte erreicht. Die Batterie gibt es mit einer Kapazität von 3,3 bis 10 Kilowattstunden und sei leicht installierbar.

Projekte rund um den Globus

In der Kategorie Projekte hat Solshare aus Bangladesh einen von fünf Preisen gewonnen. Das Unternehmen hat ein System entwickelt und umgesetzt, mit dem kleine dezentrale DC-Netzwerke aufgebaut werden können. Der Strom kann gegenseitig im Dorf verkauft werden. Das ist aus zweierlei Gründen wichtig. Zum einen sollen in nicht elektrifizierten Dörfern auch Haushalte partizipieren können, die selber keine Solarmodule besitzen. Zum anderen hilft Solshare durch die Abrechenbarkeit, ein Geschäftsmodell zur Refinanzierung zu entwickeln.

Schneider Electric hat ebenfalls gewonnen. Das Unternehmen hat standardisierte Container mit Batteriespeichern und zum Anschluss von Photovoltaikanlagen entwickelt und damit 170 Schulen in Nigeria ausgestattet. Das geschah innerhalb von acht Monaten, was nach Ansicht der Preisträger nur mit der Standarisierung möglich ist.

Jakson Engineers aus Indien hat das Dorf Baribatha mit Photovoltaik ausgestattet. Es ist ein echtes Community-Projekt. Die Bewohner übernehmen die Reinigung und Wartung. Bei Unwetter kann die Anlage zusammengefaltet werden. Die Anlage lässt sich leicht nachbauen und ist mikrofinanziert. Jetzt sind die Preisträger nach eigenen Aussagen dabei, ähnliche Projekte in anderen Dörfern umzusetzen.

SMA Sunbelt Energy hat mit einem Projekt in St. Eustatius in der Karribik nicht nur Photovoltaik zur Einsparung von Diesel von Generatoren eingesetzt, sondern dazu auch einen Batteriespeicher installiert. Damit ist es möglich, deutlich mehr Solarstrom in dem Netz zu nutzen. Bisher werden die Diesel-Erstz-Projekte jedoch in der Regel ohne Batteriespeicher gebaut. Dass eine Batterieintegration technisch sinnvoll ist, ist in der Branche schon länger bekannt. Dieselgeneratoren können dadurch teilweise weit herunter gefahren werden, da das Backup durch die Batterie gleistet wird und die Dieselgeneratoren nicht mehr in gleichem Maße vorgehalten werden müssen.

Solid aus Österreich hat mit einer Solarthermieanlage in den USA gewonnen, die auf der Desert Mountain High School in Scottsdale, Arizona installiert wurde. Es ist die größte solare Kühlungsanlge mit Lithium-Bromid-Absorptionskältemaschine seiner Art, so heisst es bei der Preisverleihung. Die Preisträger sagen, dass sei in den USA weitere viele Projekte in der Pipeline hätten. Das Projekt zeige, dass sich solch eine Anlage mit der Kühlung refinanzieren lässt. Damit dürfte der Markt in den heißen Regionen riesig sein. (Michael Fuhs)

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