In den kommenden zwei Jahren will der Autokonzern Daimler mehr als sieben Milliarden Euro in grüne Technologien investieren. Allein auf den Fahrzeugbereich sollen 5,4 Milliarden Euro davon entfallen, hieß es am Montag bei Daimler. Smart solle dabei der erste Hersteller sein, dessen gesamte Modellpalette sowohl mit Verbrennungsmotor als auch voll batterieelektrisch verfügbar sein solle. Daimler setzt nach eigenen Angaben bewusst auf die Koexistenz unterschiedlicher Technologien und kündigte noch für dieses Jahr eine „Plug-in-Hybrid-Offensive“ an. Alle Baureihen von Mercedes-Benz sollen künftig elektrifiziert werden, wie es weiter hieß. Auch der neue Smart fortwo electric drive solle noch in diesem Jahr in den USA auf den Markt kommen, wo Daimler zuletzt etwa ein Viertel seiner Smart-Elektroautos habe absetzen können. In Europa sei die Markteinführung als Zwei- und Viersitzer für Anfang kommenden Jahres geplant.
Daimler bekräftigte am Montag auch nochmals die geplanten Investitionen von 500 Millionen Euro in den Ausbau des sächsischen Standorts der Tochtergesellschaft Deutsche Accumotive. In Kamenz steht die eigene Batteriefertigung von Daimler, die nun verdoppelt werden soll. Auch bestätigte der Stuttgarter Konzern das Wachstumspotenzial, dass er in dem nun entdeckten Feld der stationären Photovoltaik-Speichersysteme sieht. Dafür gründete Daimler jüngst die Tochtergesellschaft Mercedes-Benz Energy GmbH, die ihren Sitz ebenfalls in Kamenz hat. Seit dem Frühjahr ist der Mercedes-Benz Speicher auch für Photovoltaik-Anwendungen verfügbar. Daneben kommt er auch in Großspeicher-Projekten zum Einsatz. Gemeinsam mit The Mobility House und Getec werde zudem mit ausgedienten Batterien aus Elektroautos in Lünen ein sogenannter „2nd-Use-Batteriespeicher“ aufgebaut.
„Wir haben große Ziele mit unserem Energiespeicher und die hohe Nachfrage, die wir gerade erfahren, gibt uns Recht“, sagt Harald Kröger, Leiter Entwicklung Elektrik/Elektronik und E-Drive bei der Daimler AG, im Interview mit pv magazine, das in unserer Juni-Ausgabe erscheint. Dort spricht er auch über die Vision, dass der Kunde künftig sein Elektroauto mit Strom aus dem eigenen Photovoltaik-Batteriespeicher laden kann. „Er kauft sich zusätzlich zu seiner Solaranlage den Mercedes-Benz-Energiespeicher, mit dem er dann auch seinen Mercedes oder sein Smart-Elektroauto laden kann. Das ist eine sehr logische Weiterentwicklung und wir bekommen sehr positives Feedback vom Markt und von Kunden“, sagt Kröger. Er äußert sich in dem Interview detailliert zu den Plänen beim Ausbau der Batteriefertigung in Deutschland und den zunehmenden Fokus von Elektroautos bei Daimler. (Sandra Enkhardt)
DieJuni-Ausgabe des pv magazine Deutschland mit dem Schwerpunkt "E-volution", wie die Automobilindustrie die dezentrale Energiewelt verändert, und dem Interview mit Daimler-Manager Harald Kröger, erscheint am Freitag (17. Juni). Dort finden Sie auch eine aktualisierte Marktübersicht zu Speichersystemen.
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