Machbarkeitsstudie zu CO2-freier Herstellung von Solarmodulen in Brasilien

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Der Photovoltaik-Markt in Brasilien kommt langsam in Schwung. Damit einher geht auch der Wille, Solarmodule im Land zu produzieren. Eine Machbarkeitsstudie kommt nun zu dem Schluss, dass dies in Brasilien wirtschaftlich aussichtsreich, technisch umsetzbar und sozial-ökonomisch vorteilhaft wäre, teilten die Mitautoren des Solarclusters Baden-Württemberg am Dienstag dazu mit. Der Auftraggeber für die Studie zum Projekt „Green Silicon“ seien der brasilianisch-paraguayische Energieversorger ITAIPU und der Industrieverband FIEP gewesen. Das Ergebnis der Analyse: Für eine Photovoltaik-Fabrik an der Grenze von Brasilien und Paraguay sei ein Investitionsvolumen von umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro notwendig. Sie würde 5500 Arbeitsplätze schaffen sowie weitere 5900 Jobs in der Zulieferindustrie. Die Solarmodule könnten dank des nahegelegen Wasserkraftwerks zudem CO2-frei hergestellt werden.

Die Branchenvereinigung Solar Cluster Baden-Württemberg hat die Machbarkeitsstudie gemeinsam mit den Instituten – Fraunhofer IPA, Fraunhofer ISE und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) – binnen eines guten Jahres erstellt. Die maximale Kapazität für die geplante vertikal integrierte Fabrik im Grenzgebiet sehe liege bei jährlich 1700 Megawatt. Nach den Ergebnissen der Studie ließen sich sowohl das Silizium, also auch die Solarzellen und Solarmodule in der Photovoltaik-Fabrik zu weltweit wettbewerbsfähigen Preisen herstellen. Der Strom aus dem Wasserkraftwerk sei mit umgerechnet weniger als fünf Cent pro Kilowattstunde besonders günstig und damit für die stromintensive Silizium-Produktion ein großer Wettbewerbsvorteil. Auch die gut ausgebaute Infrastruktur sowie der gute Zugang zum lokalen und gesamten Markt in Südamerika sei ein Pluspunkt für eine Fabrik in dieser Region. Diese könnte sich der Studie zufolge rasch zum Zentrum der Solarbranche in Südamerika entwickeln.

Die Kapazitäten der Fabrik sollten an die tatsächliche Photovoltaik-Nachfrage angepasst werden, so die Autoren in ihrer Studie. Damit ließen sich Überkapazitäten vermeiden und Investitionen reduzieren. Der Nachteil höherer Modulpreise bei einer zunächst eher kleineren Produktion könnten der Studie zufolge von den brasilianischen „Local Content“-Regelungen aufgefangen werden. Käufer brasilianischer Photovoltaik-Produkte erhalten demnach von der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES eine günstigere Finanzierung. „Wird die Solarfabrik realisiert, gibt es sicher den einen oder anderen Auftrag für Know-how aus Baden-Württemberg an eines unserer Mitglieder“, sagt Solar-Cluster-Geschäftsführer Carsten Tschamber. (Sandra Enkhardt)

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