Centrotherm mit Zuversicht für 2016

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Die Centrotherm Photovoltaics AG hat im Geschäftsjahr 2015 aufgrund von Einmaleffekten seine Ergebniserwartungen noch übertreffen können. Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) hab mit 19,0 Millionen Euro etwa auf dem Niveau von 2014 gelegen. Beim Umsatz sei die Prognose allerdings mit 139 Millionen Euro (2014: 184,1 Millionen Euro) verfehlt worden, teilte der Photovoltaik-Anlagenbauer aus Blaubeuren am Donnerstag mit. Wesentliche Gründe dafür seien das fehlende Neugeschäft im Bereich Silizium sowie Verzögerungen beim Bau der Polysiliziumfabrik in Katar gewesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe das Segment Silizium etwa ein Drittel zum Umsatz beigetragen, knapp 60 Prozent seien auf die Bereiche Photovoltaik und Halbleiter entfallen sowie mehr als zehn Prozent auf Dünnschicht und Sonderanlagen. Der Bilanzgewinn habe sich auf 7,0 Millionen Euro belaufen. Damit habe Centrotherm nach der Restrukturierung durch ein sogenanntes Schutzschirmverfahren 2012/2013 das zweite positive Ergebnis in Folge erzielen können, hieß es weiter.

Als positiv bewertet Centrotherm die Entwicklung der Auftragseingänge im ersten Quartal. Es seien für das Kernsegment „Photovoltaik und Halbleiter“ bereits Bestellungen von insgesamt 49 Millionen Euro eingegangen. Dies liege vor allem an der hohen Investitionstätigkeit der Solarzellenhersteller in den Ausbau bestehender oder neuer Produktionskapazitäten. Der Auftragsbestand habe sich zum Ende des ersten Quartals auf 146 Millionen Euro belaufen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung gehe Centrotherm von einem anziehenden Geschäft in den Segmenten Photovoltaik und Halbleiter sowie Dünnschicht und Sonderanlagen aus. Im Bereich Silizium liege die Umsatzerwartung aufgrund bisher fehlenden Neugeschäfts und der Verzögerung eines Großprojekts deutlich unter dem 2015 realisierten Umsatz. Insgesamt liege das Ziel für das laufende Jahr bei einem Umsatz zwischen 120 und 150 Millionen Euro bei einem wiederum mindestens ausgeglichenen Konzernergebnis. Dazu solle die Effizienz konsequent weiter gesteigert und die Kostenstrukturen optimiert werden, so der Vorstand von Centrotherm.

Wechsel im Vorstand

Mit Wirkung zum 1. Mai sei zudem Jan von Schuckmann zum Vorstand bestellt worden. Er habe in den vergangenen zwei Jahren den Konkurrenten Rena geleitet. Vor dieser Zeit hatte er bereits zwischen Juni 2012 bis April 2014 als Chief Restructuring Officer und Vorstandssprecher die Restrukturierung von Centrotherm vorangetrieben. Er ersetze den bisherige Chief Operations Officer (COO) Boris Klebensberger. Dieser habe im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die zukünftige strategische Ausrichtung von Centrotherm sein Mandat Ende Februar niedergelegt. Ab dem kommenden Monat werde daher von Schuckmann nun gemeinsam mit Peter Augustin die Geschäfte leiten.

Zu Jahresbeginn war mit Solarpark Blautal ein neuer Investor und Mehrheitseigner eingestiegen. Hinter dem Unternehmen, das 80 Prozent der Anteile hält, stehen Centrotherm-Gründer Robert Hartung und die Qatar Solar Technologies aus Doha. Für letztere hat der Photovoltaik-Anlagenbauer die Maschinen für die neue Fabrik geliefert und damit einen erheblichen Anteil seines Umsatzes generiert. (Sandra Enkhardt)

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