Die Energiedienst AG hat sich mit ihrem Konzept auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein Power-to-Gas-Leuchtturmprojekt in einer öffentlichen Ausschreibung durchgesetzt. Die Pilotanlage werde nun direkt an dem Laufwasserkraftwerk von Energiedienst im südbadischen Wyhlen zur Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff gebaut, teilte das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) am Montag mit, das das Projekt koordiniert. Ab 2017 solle die geplante Megawatt-Elektrolyse ihren kommerziellen Betrieb aufnehmen. Mit dem Leuchtturmprojekt solle die Technologie, die nach Angaben des ZSW zahlreiche Alleinstellungsmerkmale vorweisen kann, fit für den Mobilitätsmarkt gemacht werden.
Bei seinem Konzept will Energiedienst in der Power-to-Gas-Anlage aus Ökostrom regenerativen Wasserstoff (eH2) produzieren. Dieser solle dann in der Wasserstoff-Mobilität genutzt werden und perspektivisch könnten damit mehr als 1000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge klimaneutral betrieben werden, hieß es weiter. Die Kombination aus Power-to-Gas und Wasserkraft sei optimal, die die auch nachfrageorientiert und flexible einsetzbar sei. „Der Standort Wyhlen und der Betreiber Energiedienst erfüllen alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen und dauerhaften Betrieb der Anlage. Die Rahmenbedingungen in diesem industriellen Umfeld sind zudem ideal, um unsere technologischen Weiterentwicklungen zu erproben“, erklärte Michael Specht, Leiter des ZSW-Fachgebiets Regenerative Energieträger und Verfahren.
Das baden-württembergische Finanz- und Wirtschaftsministerium fördert das Leuchtturmprojekt mit insgesamt 4,5 Millionen Euro. Es ist geplant, neben der 1-Megawatt-Power-to-Gas-Anlage eine optimierte 300-Kilowatt-Elektrolyse des ZSW und seiner Partner zu erproben. Die Ergebnisse aus dem Betrieb sollen dann in einem Leitfaden für den effizienten und wirtschaftlichen Betrieb von Power-to-Gas münden. Zudem gehe es darum, die Elektrolyse und weitere Bauteile der Anlage künftig effizienter und kostengünstiger produzieren zu können. Neben dem ZSW als Koordinator weitere Forschungseinrichtungen und Unternehmen an dem Projekt beteiligt: das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), die Daimler AG, der Zweckverband RBB Böblingen, die Stadtwerke Sindelfingen sowie die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg (e-mobil BW). (Sandra Enkhardt)
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