Insolvenzeröffnungsverfahren für Photon Power AG

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Am 22. Dezember hat das Amtsgericht Aachen die vorläufige Insolvenzverwaltung für die Photon Power AG angeordnet. Sie hat Photovoltaikanlagen gebaut und nachrangige Anleihen für Kleinanleger ausgegeben. Allein bis Dezember 2012 beliefen sich diese nach Aussage von Vorstand Ralf Heuser auf über sieben Millionen Euro.
Thomas Feldmann, Pressesprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Claus-Peter Kruth, teilte mit, dass das Eröffnungsverfahren auf Antrag des Photon Power Vorstands "wegen drohender Zahlungsunfähigkeit" angeordnet worden sei. Anfang des Jahres müssen wieder Auszahlungen an die Anleihegeber geleistet werden. Zu den Folgen des vorläufigen Insolvenzverfahrens für die Anleihebesitzer kann Thomas Feldmann noch nichts sagen. Das gilt auch bezüglich der Frage, ob Gelder in andere Photon Gesellschaften geflossen sind, um beispielsweise den Wiederaufbau der Zeitschriften quer zu finanzieren.
Die Photon Power AG gehört zur Photon Holding AG, für die dasInsolvenz-Hauptverfahren im Juli 2014 eröffnet wurde. Zur Photon Holding gehören auch die gleichnamigen Fachzeitschriften. Sie wurden zunächst von der Photon Europe GmbH herausgegeben. Nach deren Insolvenz im Dezember 2012 führte die neu gegründete Photon Publishing, ebenfalls Teil der Holding, die Publikationen fort (zumÜberblick Stand Februar 2013) und versuchte, wieder pünktliche Erscheinugnstermine zu erreichen. Photon Power Vorstand Ralf Heuser hat bereits im Januar 2013 mitgeteilt, dass von den Anleihegeldern 1,5 Millionen Euro an die Photon Europe geflossen seien. Bis auf 340.000 Euro sei das Geld jedoch schon im Januar 2013 zurückgezahlt worden.
Damals teilte Ralf Heuser auch mit, wie viel Geld mit wie viel Eigenkapitalanteil in die einzelnen Solaranlagen geflossen ist (siehe Interview). Danach hat es noch große Anlagen ohne Fremdkapitalanteil gegeben und selbst bei den zusammen über 3 Megawatt großen Anlagen Camp Astrid 1+4 lag der Fremdkapitalanteil (Bankkredite) noch unter 70 Prozent. Durch hohe Fremdkapitalanteile erhöhen Investoren die Rendite auf das eingesetzte Eigen- und Anleihekapital. Üblich waren damals Fremdkapitalanteile über 80 oder sogar 90 Prozent. Mit hohen Fremdkapitalanteilen fällt es einerseits leichter, hohe Renditen für die Anlehen zu finanzieren. Andererseits kann ein geringerer Fremdkaptitalanteil bei einer Insolvenz für die Anleihebesitzer vorteilhaft sein, da Banken dann weniger Zugriff auf die Anlagen haben.
ImPhotovoltaikforum und imPhotonwhatchblog werden die Entwicklungen bei der Photon Power AG bereits seit geraumer Zeit darüber diskutiert, ebenso die Frage, wie Anleihebesitzer vorgehen können. (Michael Fuhs)
In pv magazine Juni 2015 finden Sie folgende Artikel zum Thema, wie Kleinanleger ihr Geld in Photovoltaikanlagen investieren können:

Kleine schaffen Großes: Nachhaltige Geldanlage: Wer sich am Ausbau der erneuerbaren Energien beteiligen will, kann das mit Bürgerenergieprojekten und Crowdfunding tun. Wer Anlagen baut, kann diese darüber finanzieren.
Crowdfunding-Plattformen: Fragen und Antworten: Was Kleinanleger in puncto Sicherheit, Risiko und Mitbestimmung zu erwarten haben und was Projektinhaber beachten sollten, wenn sie eine Crowd-Refinanzierung suchen.

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