Seit dem 1. September produziert die Solarmax-Gruppe im bayerischen Burgau – rund 20 Kilometer vom Hauptsitz Ellzee entfernt – wieder String- und Zentralwechselrichter. Zuvor hatte das neu gegründete Unternehmen unter anderem die Produktionsassets und die Marke vom insolventen Schweizer Photovoltaik-Herstellers Sputnik Engineering übernommen. „Im Juni habe wir zunächst noch in der Schweiz mit 30 Mitarbeitern weiterproduziert“, sagt Solarmax-Geschäftsführer Mathias Mader im Interview mit pv magazine. Zudem sei schnell wieder ein Support aufgebaut worden. „Im Juli und August wurde dann das Produktionsequipment nach Bayern verlagert und seit 1. September produzieren wir nun in Burgau. “ Mittlerweile habe das Unternehmen rund 60 Mitarbeiter. Die Kapazität der Produktion in Burgau liege bei jährlich etwa 200 Megawatt, ließe sich aber kurzfristig auf bis zu 700 Megawatt erhöhen.
In diesem Jahr hat Solarmax bislang etwa 35 Megawatt an Photovoltaik-Wechselrichtern verkauft. Das Unternehmen produziert derzeit die Modelle von Sputnik weiter, bei denen es sich Mader zufolge um „ausgereifte Produkte“ handelt. Allerdings wolle man Software-Anpassungen vornehmen und ein für Industrie und Privathaushalte passendes Energiemanagementsystem in die Wechselrichter integrieren. „Wir wollen uns zunächst auf den Stringwechselrichter-Markt in Europa und dabei vornehmlich in Deutschland und der Schweiz fokussieren“, erklärt Mader weiter. Ein weiteres Hochfahren der Produktion werde von der Nachfrage abhängig gemacht. Allerdings ist Mader im dem Start zufrieden. „Die Nachfrage ist sehr gut. Gerade bei einphasigen Wechselrichtern steigt sie gerade an“, so Mader weiter. Diese Geräte würden oft zum Repowering von alten Wechselrichtern angefragt. Das Ziel für 2016 sei ein europaweiter Absatz von rund 20.000 Wechselrichtern. Erste Anfragen für OEM-Produktionen gebe es ebenfalls.
Nachdem es zwischen November, als die Sputnik Engineering Insolvenz anmelden musste, bis zur Übernahme durch die neue Solarmax-Gruppe einige Schwierigkeiten mit dem Support für die Kunden gab, gilt es nun Vertrauen zurückzugewinnen. Mittlerweile habe die Solarmax-Gruppe etwa 7000 Geräte repariert und getauscht, sagt Mader. Sein Ziel sei es nun, dezentrale Serviceleistungen anzubieten, um den Kunden vor Ort möglichst rasch zu helfen. Die Garantien und Gewährleistung für die Wechselrichter der insolventen Sputnik Engineering hat die neue Solarmax-Gruppe allerdings nicht übernommen. Dennoch wolle sie mit „sauberer Servicequalität“ neues Vertrauen bei den Kunden gewinnen. Gerade in der Schweiz haben Solarmax-Wechselrichter einen großen Marktanteil. Auch von dort verzeichnet Mader nun wieder ein reges Interesse an den Produkten.
Im kommenden Jahr will Solarmax auch einen neuen Zentralwechselrichter auf den Markt bringen. Mit diesem Angebot richte man sich an die Großindustrie und Solarpark-Betreiber, sagt Mader. Der Vertrieb für das neue Produkt, an dem auch Ingenieure der ehemaligen Sputnik Engineering in der Schweiz mitentwickeln, sei bereits gestartet worden und die Resonanz im Markt sei gut. (Sandra Enkhardt)
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