Eine Verordnungsänderung führt dazu, dass die Übertragungsnetzbetreiber nun auch am 15. Oktober ihre Szenarien für die Entwicklung der EEG-Kosten für die Folgejahre vorlegen müssen. Früher gab es die Mittelfristprognose für die EEG-Umlage immer erst am 15. November. Allerdings müssten die vier Übertragungsnetzbetreiber nun keine konkreten Erwartungen mehr veröffentlichen, auch dies sehe die neue Verordnung vor, bestätigte ein Sprecher von 50Hertz auf Anfrage von pv magazine. Bis 2020 erwarten die Übertragungsnetzbetreiber eine installierte Leistung bei Erneuerbaren von 117 Gigawatt, wobei mehr als 60 Gigawatt auf Windkraft und über 47 Gigawatt auf Photovoltaik entfallen. Die prognostizierte Jahresarbeit liege dann bei bei 217 Terawattstunden, teilen sie auf Basis der erstellten Gutachten mit.
Wenn man sich die Szenarien als Grundlage der Mittelfristprognosen anschaut, sind dort eher düstere Aussichten für die Entwicklung des deutschen Photovoltaik-Marktes enthalten. „Angesichts der nach wie vor erschwerten Wirtschaftlichkeit wird der Ausbaupfad der Bundesregierung (2400 – 2600 Megawatt) dennoch in keinem der Szenarien erreicht“, heißt es in der Studie. Selbst im positivsten Szenario wird die jährlich neu installierte Leistung zwischen 2017 und 2020 demnach unter der von der Bundesregierung anvisierten Zielmarke von 2500 Megawatt liegen. Für 2017 erwarten die Wissenschaftler je nach Szenario einen Netto-Zubau zwischen 1038 und 2199 Megawatt Photovoltaik-Leistung. Auch in den Jahren bis 2020 erhöhen sich diese Werte nur leicht auf dann 1497 bis 2323 Megawatt neu installierter Leistung. Als Grund für die rückläufige Marktentwicklung in den vergangenen Jahren werden die Degression der Solarförderung, die internationale Preisentwicklung sowie die Unsicherheit der Ausschreibungsverfahren für Photovoltaik-Freiflächenanlagen genannt. Es sei daher auch davon auszugehen, dass die Marke von einer installierten Gesamtleistung von 52 Gigawatt, bei der im EEG ein Auslaufen der Solarförderung festgeschrieben ist, bis 2020 nicht erreicht werde. Maximal knapp 50 Gigawatt installierte Photovoltaik-Leistung werden bis dahin prognostiziert.
Beim Eigenverbrauch wird in der Studie eine deutliche Zunahme erwartet. Dieser sei vor allem durch Neuanlagen begründet, vor allem im Segment von kleinen Photovoltaik-Anlagen bis zehn Kilowatt. Diese Anlagenklasse ist momentan von der Belastung des Eigenverbrauchs mit einer anteiligen EEG-Umlagezahlung ausgenommen. Auch die fallenden Preise für Speichersysteme würden dazu führen, dass in diesem Segment die Eigenverbrauchsanteile langsam auf 40 Prozent stiegen. In den größeren Anlagenklasse, wo der Eigenverbrauch mit einer anteiligen EEG-Umlage belastet werde, sei eine größere Steigerung der Eigenverbrauchsanteile hingegen nicht zu erwarten.
Die Auswertungen zeigen zudem, dass die Zahlungen an festen Einspeisevergütungen für Betreiber von Photovoltaik-Anlagen zwischen 2017 und 2020 leicht sinken werden – im Trendszenario von 8,947 auf 8,857 Milliarden Euro. Die Zahlung der Marktprämie steigt hingegen um mehr als 300 Millionen Euro auf 1,750 Milliarden Euro bis 2020 an. Die vermiedenen Netzentgelte stiegen von 206 auf 230 Millionen Euro an und die Eigenverbrauchsvergütung wird mit 125 Millionen Euro im mittleren Szenario angegeben. Dabei wird der Anteil des Eigenverbrauchs bis dahin auf 8,8 Prozent der gesamten Solarstromerzeugung steigen. „Insgesamt wird weiterhin der größte Anteil der Strommenge über die Festvergütung veräußert, weshalb die feste Einspeisevergütung auch dominierend bezüglich der Gesamtauszahlungen bleibt. Im Vergleich zu den restlichen Energieträgern wird die Photovoltaik weiterhin die Technologie mit den höchsten Vergütungszahlungen bleiben“, heißt es in der Studie zusammenfassend. (Sandra Enkhardt)
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