Kerry Adler musste vor sieben Jahren mit ansehen, wie mit dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers auch seine Vision, mit erneuerbaren Energien viel Geld zu verdienen, unterging. Mittlerweile hat er nun seine verbliebenen Vermögenswerte wieder zusammengesammelt und will damit den Grundstein für einen „grünen Koloss“ legen. Er trägt den Namen Sky Power. Nach dem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg verfügt das Unternehmen über eine Pipeline für Photovoltaik-Kraftwerke in Nordamerika, Asien und Afrika im Wert von mehr als 12 Milliarden US-Dollar. Allerdings sei es noch ein Rätsel, wie die Projekte finanziert werden sollen.
Bislang hat Sky Power 23 Solarparks mit insgesamt 300 Megawatt realisiert und liegt damit im Ranking von Bloomberg New Energy Finance (BNEF) nur auf Platz 34 im weltweiten EPC-Ranking. Aber wenn Sky Solar alle bereits unterzeichneten Verträge erfolgreich umsetzen kann, wird er mehr Erneuerbare-Energien-Kapazität haben, als derzeit ein Projektier. Adler ist derzeit in Kenia, wo er seinen zweiten großen Photovoltaik-Vertrag in diesem Jahr abschließt. Bloomberg sagt er, es ist ein 2,2 Milliarden US-Dollar-Vertrag für ein Gigawatt Photovoltaik. Dies zu bauen, dürfte allerdings einige Jahre dauern. Aber Sky Power hat auch in Mexiko bereits ein Joint Venture geschlossen. Innerhalb der nächsten zwei Monate würden zudem zwei weitere Verträge im Nahen Osten und Afrika erwartet, die eine ähnliche Dimension wie das Kenia-Projekt haben sollen.
Sky Power hat Bloomberg zufolge Projekte mit einer Gesamtleistung von etwa 25 Gigawatt in Arbeit. Kerry Adler sagt, er kann sieben Gigawatt in fünf Jahren realisieren. Das wäre mehr als die größten Projektierer derzeit. Was die Projektpipeline anbetrifft, sei nur Sunedison größer mit 53 Gigawatt an Projekten.
Adler hat Sky Power 2003 gegründet. Vier Jahre später kaufte dann die Investmentbank Lehman die Mehrheit an dem Unternehmen. Nach dem Kollaps der Investmentbank musste Sky Power schließlich 2009 Gläubigerschutz beantragen. In der Folge stieg die CIM Group mit Sitz in Los Angeles als Mehrheitseigner ein. Adler blieb weiter Vorstandschef und behielt seine Beteiligung. Allerdings sei nicht klar, wie hoch sein Anteil sei; ebenso wenig die Höhe der Umsätze und Ergebnisse. Allerdings mit CIM im Rücken verkaufte Sky Power Beteiligungen an 16 Projekten mit insgesamt etwa 200 Megawatt an Canadian Solar für 185 Millionen kanadische Dollar. Im Mai 2014 gewann das Unternehmen zudem eine Ausschreibung für ein 5-Milliarden-US-Dollar-Projekt in Nigeria, bei dem drei Gigawatt Photovoltaik entstehen sollen. Danach folgte der Vertrag in Kenia und noch weitere, die Bloomberg zufolge einen potenziellen Gesamtwert von 7,2 Milliarden US-Dollar haben sollen.
Trotz der erfolgreichen Vertragsabschlüsse ist es unklar, ob die Finanzierung gesichert ist, sagt BNEF-Analystin Jenny Chase. „Projektentwickler gehen umher und unterschreiben Verträge mit Ländern und jemand anderes soll dann die Energie von ihnen kaufen.“ Zumeist seien aber die Auswirkungen gering, wenn die Unternehmen die versprochenen Photovoltaik-Anlagen wegen fehlender Finanzierung nicht bauen könnten, so Chase weiter. Bei Sky Power wird betont, dass es mit „führenden Bankern der Erneuerbaren-Industrie“ zusammenarbeitet. Adler will sie aber nicht namentlich nennen. Auch macht er keine Angaben dazu, ob und welche Vertragsstrafe vorgesehen sind. Er betont aber, über finanzielle Unterstützung zu verfügen. „Wir würden nicht so viel Zeit, Geld und Anstrengungen damit zubringen, den Markt zu verfolgen, wenn wir nicht daran glauben würden, dass wir fähig seien, die Projekte zu finanzieren“, sagt Adler. (Sandra Enkhardt)
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