Photovoltaik-Speicher an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit

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Für Besitzer von Photovoltaik-Anlagen ist es durchaus attraktiv, auch ein Speichersystem zu installieren. Der Haushaltsstrompreis liegt derzeit netto bei rund 25 Cent pro Kilowattstunde, die Kosten für den Photovoltaikstrom vom eigenen Dach sind inzwischen auf 11 bis 13 Cent pro Kilowattstunde gesunken, heißt es beim Solar Cluster Baden-Württemberg. Damit sei es sinnvoller, mehr Solarstrom selbst zu verbrauchen, als ihn gegen die geringere Solarstromvergütung ins Netz einzuspeisen. Die Differenz von derzeit etwa 13 Cent je Kilowattstunde mache den Eigenverbrauch lukrativer. Angesichts weiter sinkender Preise für Photovoltaik-Anlagen und steigender Strompreise werde dieser künftig wohl noch attraktiver. Mit einem Speicher ließe sich eine Eigenverbrauchsquote von bis zu 60 Prozent über das Jahr erreichen.
Derzeit seien die Kosten für Batteriespeichersysteme durch den höheren Eigenverbrauch nur in seltenen Fällen vollständig finanzierbar. Das werde aber in rund zwei bis drei Jahren der Fall sein, erklärt Carsten Tschamber vom Solar Cluster Baden-Württemberg. Es sei auch 2015 und 2016 mit weiteren Preissenkungen zu rechnen. Im vergangenen Jahr sind die Kosten für Photovoltaik-Speichersysteme bereits um rund ein Viertel gesunken. „Schätzungen zufolge werden die Kosten in den nächsten zwei Jahren um rund zehn Prozent pro Jahr geringer. Steigt der Haushaltsstrompreis dann noch um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr, werden die Speicher 2017 oder 2018 die Grenze zur Wirtschaftlichkeit klar durchbrochen haben“, erklärt Peter Eckerle vom Verein Storegio Energiespeichersysteme aus Ludwigshafen. Derzeit lägen die Kosten für ein Gesamtsystem inklusive Montage zwischen 1100 und 1300 Euro pro Kilowattstunde; im günstigsten Fall sogar bei 1000 Euro pro Kilowattstunde, heißt es weiter. In drei Jahren werden es dann voraussichtlich weniger als 800 Euro sein. Bei dieser Entwicklung und unter Berücksichtigung steigender Strompreise sei damit eine gespeicherte Kilowattstunde Solarstrom 2017/2018 wohl günstiger als Haushaltsstrom. „Ist das der Fall, werden Speicher gängiger Bestandteil jeder Photovoltaik-Anlage sein“, ergänzt Tschamber.
Bereits jetzt seien in Deutschland in mehr als 15.000 Haushalten und kleinen Gewerbebetrieben Photovoltaik-Speichersysteme installiert. Allerdings gebe es auch ohne Batterien die Möglichkeit, den Eigenverbrauch zu erhöhen. So könnten Hausbesitzer den Stromverbrauch in die Mittagsstunden verlagern, wenn der meiste Solarstrom produziert werde. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Solarmodule nach Osten und Westen auszurichten.
Darüber hinaus gibt es neue Pilotvorhaben, die die Speicherung von Solarstrom noch lukrativer machen sollen. Zum einen die sogenannte „Strombank“. Der Energieversorger MVV Energie und der Speicherhersteller Ads-tec haben Ende 2014 einen Großspeicher auf Lithium-Ionen-Basis mit einer Kapazität von 116 Kilowattstunden in Betrieb genommen. Der Quartiersspeicher ist an 14 private Haushalte und vier Gewerbebetriebe in Mannheim sowie an das Niederspannungsnetz der MVV Energie angeschlossen. Aufgrund der Größe sei er günstiger als 18 einzelne Batteriespeicher für die Haushalte und Betriebe. Zudem könne die Speicherkapazitäten besser genutzt werden. Der Energieversorger Lichtblick baut derzeit zudem seinen „Schwarmspeicher“ auf. Er vernetzt dabei Speichersysteme kleiner Photovoltaik- und von Windkraftanlagen zu einem virtuellen Kraftwerk. Neben einer Steigerung der Erträge sollen zu aus Überschüsse aus dem Stromnetz in den Speichern aufgefangen werden. (Sandra Enkhardt)
Mehr zum Strombank-Projekt erfahren Sie auch in unserer kommenden Ausgabe. Sie erscheint am 8. Juni.

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