Ein brauchbares Strommarkt-Design muss sich an marktwirtschaftlichen Regeln orientieren, meint Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group und Mitautor des EEG. Dazu gehöre ein gleichberechtigter Wettbewerb aller Akteure. Der heutige Strommarkt sei allerdings stark verzerrt, allein schon deswegen, weil Schadenskosten zum Beispiel von Kohle- und Atomkraftwerken nicht internalisiert werden. Daher müsse ein erster Schritt für ein neues Strommarkt-Design sein, endlich Wettbewerbsgleichheit zwischen den unterschiedlichen Energieformen herzustellen.
Fell kritisiert zudem die in der Vergangenheit aufgebaute Abhängigkeit von russischem Erdgas. Erneuerbare könnten hier Unabhängigkeit bringen, werden aber immer wieder bekämpft, zum Beispiel mit der letzten EEG-Novelle, so Fell. Das richte sich nicht nur gegen den Klimaschutz, sondern auch gegen die politischen Freiheiten in unserem System.
Damit sich die Erneuerbaren in Zukunft politisch besser durchsetzen können, plädiert Fell klar für einen Zusammenschluss der Erneuerbaren-Energien-Verbände. Mit einem solch „vielstimmigen Chor“, wie wir ihn jetzt haben, lassen sich die eigenen Interessen nicht durchsetzen, meint Fell.
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Folgende Fragen haben wir Hans-Josef Fell gestellt…
00:12 – Wie kann man den Strommarkt besser an die Energiewende anpassen?
01:50 – Zwingt EU-Recht Deutschland zum Ausschreibungsmodell für Erneuerbare?
03:40 – Wie bewerten Sie die aktuelle Energiepolitik der Bundesregierung?
06:35 – Ist ein Ausstieg aus dem Kohlestrom notwendig?
07:40 – Brauchen wir eine staatliche Abwrackprämie für Kohlestrom?
08:50 – Wie können sich die Erneuerbaren politisch besser durchsetzen?
11:12 – Was sollten die nächsten Schritte in der Energiewende sein?
(Mirco Sieg)
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