Es liest sich wie ein Horrorszenario, was „Der Spiegel“ am Wochenende unter der Schlagzeile „Solarenergie: Stromnetzbetreiber fürchten Sonnenfinsternis“ veröffentlichte. Nach Recherchen des Nachrichtenmagazins überlegen die Stromnetzbetreiber am 20. März 2015, wenn Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis bevorsteht, große Photovoltaik-Anlagen gar nicht ans Netz zu nehmen. Sie fürchteten, dass wenn keine Wolken am Himmel während der partiellen Sonnenfinsternis am Himmel seien, die Photovoltaik-Anlagen binnen weniger Minuten drastisch weniger Strom einspeisten und die Netze gefährlich instabil würden, schreibt „Der Spiegel“. Der abrupte Leistungsabfall sei nur schwer auszubalancieren.
Nun kommt eine partielle Sonnenfinsternis so überraschend wie Weihnachten. Auf der Webseite der NASA kann man exakt nachlesen, in welchem Umfang und wie lange Deutschland von dem Naturschauspiel betroffen sein wird. Demnach könnte die partielle Sonnenfinsternis hierzulande etwa zwischen halb neun und elf zu verfolgen sein, sofern keine Wolken die Sicht verdecken. Gegen 10 Uhr erwarten die NASA-Forscher die maximale Auswirkung. In diesen 2,5 Stunden der partiellen Sonnenfinsternis sollten also genügend Reservekapazitäten in Deutschland zur Verfügung stehen, um die Leistung der Photovoltaik-Anlagen zu kompensieren. Dies werden die Netzbetreiber in Deutschland sicherlich auch tun und so eine völlig ungewohnte Situation – wie uns „Der Spiegel“ möchte glauben lassen – ist es auch nicht. „Natürlich ist es gut sich auf dieses vorhersehbare Ereignis einzustellen, aber die erforderlichen Kapazitäten stehen zur Verfügung. Wir brauchen sie ja auch bei jedem Schlechtwettertag in Deutschland“, sagt Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer-ISE in Freiburg, auf Nachfrage von pv magazine. (Sandra Enkhardt)
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