Das US-Handelsministerium hat mit sofortiger Wirkung vorläufige Anti-Dumpingzölle auf kristalline Photovoltaik-Produkte aus China und Taiwan eingeführt. Damit sei ein Schlupfloch geschlossen, das sich nach der Verhängung der Importzölle 2012 für die chinesischen Photovoltaik-Hersteller eröffnete, die Solarzellen aus Taiwan verwendeten, um die Zölle zu umgehen, heißt es bei Solarworld, das die erneute Beschwerde bei den US-Behörden eingereicht hatte. Die vorläufigen Anti-Dumpingzölle hat das US-Handelsministerium gestuft. So müsse auf Produkte von Trina Solar ein Anti-Dumpingzoll von 26,33 Prozent gezahlt werden; für Photovoltaik-Produkte von Renesola und Jinko Solar seien es 58,87 Prozent. 42 weitere Photovoltaik-Hersteller aus China seien mit einem vorläufigen Anti-Dumpingzoll von 42,33 Prozent versehen worden. Alle übrigen Unternehmen müssten bei der Einfuhr einen Importzoll wegen Anti-Dumpingvorstößen von 165,04 Prozent zahlen. Auch für die taiwanesischen Photovoltaik-Hersteller gab das US-Handelsministerium verschiedene Anti-Dumpingzölle bekannt. Produkte von Gintech Energy seien mit 27,59 Prozent und von Motech mit 44,18 Prozent belegt worden. Alle anderen Photovoltaik-Hersteller müssten bei der Einfuhr in die USA einen Anti-Dumpingzoll von 35,89 Prozent leisten. Die vorläufigen Zölle müssten beim Import bei den zuständigen Behörden in Bareinlagen hinterlegt werden.
Bereits im Juni hat das US-Handelsministerium vorläufige Anti-Subventionszölle für Photovoltaik-Hersteller aus China und Taiwan verhängt. Sie betragen zwischen 18,5 und 35,2 Prozent. Die endgültige Entscheidung soll Anfang Oktober verkündet werden. Bis zum 16. Dezember will das US-Handelsministerium nun seine Anti-Dumping-Untersuchungen abschließen und die endgültigen Zölle bekanntgeben. Die Internationale Handelskommission der USA (USITC) müsse die Entscheidungen dann noch bestätigen und werde dies voraussichtlich bis Ende Januar 2015 machen.
Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck begrüßte die Entscheidung des US-Handelsministerium als Schritt „zur Wiederherstellung von echtem Wettbewerb“. Mit Blick auf die Europäische Union, die im vergangenen Jahr Mindestpreise und Einfuhrmengen für kristalline Photovoltaik-Produkte aus China verhängte, forderte er eine schärfere Überwachung. „Die EU muss aufpassen, dass ihre Maßnahmen gegen Dumping und subventionierte Exporte nicht sukzessive erodieren. Dabei kann das entschlossene Handeln der US-Regierung durchaus beispielgebend sein“, sagte Asbeck.
Im Jahr 2013 haben sich dem Ministerium zufolge die kristallinen Photovoltaik-Importe aus China in die USA auf einen Wert von etwa 1,5 Milliarden US-Dollar belaufen. Im Jahr 2011 seien es noch mehr als drei Milliarden US-Dollar gewesen und im Jahr 2012 noch gut zwei Milliarden US-Dollar. Der Wert der eingeführten Photovoltaik-Waren aus Taiwan ist seit 2011 dagegen stetig gewesen. Er habe 2013 bei rund 657 Millionen US-Dollar gelegen. (Sandra Enkhardt)
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