Nur wenige Tage nachdem die Sharp Corporation sich aus dem Joint Venture ESSE mit Enel Green Power zurückgezogen und seine Abnahmeverpflichtungen verkauft hat, wird nun wohl auch der Ausstieg aus der Modulfertigung bei 3Sun folgen. Enel Green Power SpA kündigte an, die Anteile der Partner Sharp und STMicroelectronics kaufen zu wollen. Die drei Unternehmen hatten 3Sun Srl gegründet, um in Silizien Dünnschichtmodule zu fertigen und sind zu jeweils einem Drittel an dem Joint Venture beteiligt. Die Fabrik in Catania verfügt über eine Jahreskapazität von 200 Megawatt und produziert seit Dezember 2011.
Nach einer Verständigung mit Sharp in der vergangenen Woche sei nun auch eine Einigung mit STMicroelectronics erzielt worden, teilte der italienische Konzern mit. Diese zahlten 15 Millionen Euro an Enel und würden damit alle Verpflichtungen aus dem Joint Venture an Enel abgeben. Als Ergebnis halte das italienische Unternehmen dann 100 Prozent der 3Sun-Anteile. Allerdings müssten Banken und voraussichtlich auch die Behörden der Vereinbarung noch zustimmen.
Sharp hatte im Zuge seiner Restrukturierung des europäischen Solargeschäfts beschlossen, sich aus dem Joint Venture ESSE, das er gemeinsam mit Enel betrieb, zurückzuziehen. ESSE war gegründet worden, um Photovoltaik-Kraftwerke in Europa, dem Nahen Osten und Afrika mit den 3Sun-Dünnschichtmodulen zu bauen. Dafür hatten Sharp und Enel Abnahmeverträge für die Module geschlossen. Diese Verpflichtung übernahm Enel. Der japanische Konzern bezifferte die außerordentlichen Ausgaben für den Rückzug mit 105 Millionen Euro. Dabei hieß es noch Mitte des Monats bei Sharp, dass das Joint Venture 3Sun fortgeführt werden solle. Nur bei der Projektierung großer Photovoltaik-Kraftwerke wolle sich Sharp auf andere Regionen konzentrieren. (Sandra Enkhardt)
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