Die Bundesnetzagentur hat nun auch die Photovoltaik-Zubauzahlen für Mai offiziell vorgelegt. Demnach sind Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 204 Megawatt neu installiert worden. Für die ersten fünf Monate des Jahres ergibt sich aus den vorgelegten Zahlen der Behörde ein Gesamtzubau von 826,6 Megawatt Photovoltaik-Leistung. Dies entspricht in etwa den bereits zuvor durchgesickerten Zahlen. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) warnte daraufhin, dass die Bundesregierung wohl seine selbstgesteckten Ausbauziele bei der Photovoltaik von 2500 bis 3500 Megawatt in diesem Jahr wohl verfehlen werde. Auch bei IHS korrigiert man die Prognose für den deutschen Markt angesichts der schwachen Mai-Zubauzahlen. Bisher habe die Erwartung noch bei 2,4 Gigawatt gelegen, dabei gingen wir aber von einer stärkeren Belebung im zweiten Quartal aus, als sich nun abzeichne, sagte IHS-Analyst Stefan de Haan auf Anfrage von pv magazine. Ein Photovoltaik-Zubau um die 2,2 Gigawatt sei für dieses Jahr wohl realistischer.
Zumal die Solarförderung weiter sinkt und die EEG-Novelle am 1. August voraussichtlich in Kraft treten wird. Die Photovoltaik-Einspeisevergütungen für große Dachanlagen ab einem Megawatt und Freiflächenanlagen bis zehn Megawatt sind im Juli nun erstmals unter neun Cent je Kilowattstunde gefallen. Die Anlagenbetreiber erhalten für ihren eingespeisten Solarstrom noch 8,92 Cent je Kilowattstunde. Bei kleineren Photovoltaik-Dachanlagen liegt die Vergütung im Juli nach Angaben der Behörde zwischen 10,90 und 12,88 Cent je Kilowattstunde – je nach Größe des Systems. Die Degressionshöhe für die Monate August bis Oktober wird die Bundesnetzagentur zum Monatsende bekanntgeben. Sie orientiert sich dann am Photovoltaik-Zubau zwischen Juli 2013 und Juni 2014. Momentan sind in dieser Zeitspanne Anlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 2330 Megawatt installiert worden. Damit dürfte die Degression auch für die Folgemonate wohl weiterhin bei einem Prozent liegen.
„Ein Anziehen des Marktes im Juli ist wahrscheinlich, wird aber auf niedrigem Niveau stattfinden – kein Vergleich mit den Boommonaten vor den Gesetzesänderungen früherer Jahre wie etwa Juni 2010“, sagt Stefan de Haan von IHS mit Blick auf die EEG-Novelle. Der Bundestag hat die Reform am vergangenen Freitag beschlossen. Sofern der Bundesrat das Gesetz in seiner Sitzung am 11. Juli ebenfalls annimmt, wird die EEG-Novelle zum 1. August in Kraft treten. Angesichts der schwachen Entwicklung des Photovoltaik-Zubaus in den ersten Monaten der Jahres sowie den geringeren Erwartungen für das Gesamtjahr ist die Einschätzung des IHS-Analysten deutlich. „Insofern ist die Luft raus. Der Patient röchelt, lebt aber noch“, sagt de Haan. (Sandra Enkhardt)
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