Verteilnetze leicht für Energiewende fit zu machen

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Agora Energiewende hat knapp 30 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Verwaltung an einen Runden Tisch zum Thema Verteilnetze geladen. In drei Workshops sei über die zukünftigen Herausforderungen teils sehr kontrovers zu diskutiert worden, teilte die Berliner Denkfabrik mit. Der Schlussbericht, der am Freitag vorgestellt wird, enthält fünf gemeinsame Kernbotschaften und vier Themenfelder, die in dieser Legislaturperiode zügig angegangen werden sollten.

Die gemeinsamen Kernbotschaften des Verteilnetzdialogs seien unter anderem, dass dank neuer Technologien verschiedene Instrumente vorhanden seien, die eine Steigerung der Aufnahmekapazität für Solar- und Windstrom ermöglichten. Diese notwendige Ertüchtigung der Verteilnetze seien zu überschaubaren zusätzlichen Kosten möglich. Allerdings müsse die Bundesregierung die Finanzierungsmechanismus der Netze so gestalten, dass die Effizienzpotenziale innovativer Lösungen besser genutzt werden können und die langfristige Planung auf allen Netzebenen stärken. Ferner sollte sie prüfen, wie gesamtwirtschaftlich sinnvoll die Vermeidung von Einspeisespitzen rechtlich ausgestaltet werden könnte und die Netzstabilität am besten gewährleisten werden könne, so eine weitere Forderung der Teilnehmer des Dialogs. Zudem sollten die Verteilnetzbetreiber, aber auch die Kunden eine aktivere Rolle bei der Systemverantwortung übernehmen. „Vorwiegend leistungsbezogene Netzentgelte auch in der Niederspannungsebene können netzdienliches Verhalten der Kunden anregen sowie eine angemessene Verteilung der Systemkosten gewährleisten“, heißt die fünfte Kernbotschaft der Agora Energiewende.

Aus Sicht der Teilnehmer des Runden Tisches sei es daher wichtig, dass der Gesetzgeber vier Punkte in dieser Legislaturperiode angehe. Dazu zähle die Weiterentwicklung der Anreizregulierungsverordnung, die Überarbeitung der Netzentgelte, eine Reform des Marktdesigns und der Aufbau eines Energieinformationssystems, heißt es weiter. „Die weitere Entwicklung der Verteilnetze ist bisher der blinde Fleck der Energiewende – hier muss dringend nachgearbeitet werden. Unser Dialog hat gezeigt, dass sich mit intelligentem Kapazitätsmanagement (z.B. Blindleistungsbereitstellung und regelbare Ortsnetztransformatoren) die Aufnahmekapazität für Wind- und Solarstrom relativ schnell auf ein Vielfaches steigern lässt. Zudem brauchen wir künftig auch für die Verteilnetz-Ebene regionale Netzentwicklungspläne“, fasste Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende, die Ergebnisse zusammen. (Sandra Enkhardt)

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