Solarworld hat erst kürzlich wieder den Kampf gegen die chinesische Konkurrenz in den USA abgenommen. Die US-Tochter des deutschen Photovoltaik-Herstellers reichte eine neue Petition beim US-Handelsministerium und der Internationalen Handelskommission (ITC) ein, um Schlupflöcher zu schließen, die von chinesischen Konkurrenten offenbar genutzt werden, um die Anti-Dumpingzölle in de USA zu umgehen. Vorstandschef der Solarworld AG, Frank Asbeck, ging nun noch einen Schritt weiter. Er wandte sich direkt an den US-Präsidenten Barack Obama. Der Anlass dafür sei die letzte Rede an die Nation von Obama gewesen, in der er die Erfolge und Bedetung der Solarindustrie der USA hervorgehoben habe. „Ich muss Ihnen respektvoll sagen, Präsident Obama, dass illegale Handelspraktiken drohen, jegliche bestehende Bedeutung der USA im Wettbewerb der globalen Solarindustrie zu zerstören. China versuche mit unfairen Mitteln eine Industrie zu kontrollieren, die die USA begründet und aufgezogen haben“, heißt es in dem Brief von Asbeck an Obama. Dieser verweist zudem auf die zahlreichen Insolvenzen von US-Firmen und die Entlassungen. Das jüngste Beispiel sei Sharp Solar, dass im Januar angekündigt habe, seine Photovoltaik-Fertigung in den USA zu schließen.
In dem Brief versucht Asbeck, dem US-Präsidenten die Entwicklung der weltweiten Photovoltaik-Industrie und ihren derzeitigen Zustand näher zu bringen. Angesichts des aus seiner Sicht unfairen Konkurrenzkampfes hat Solarworld bereits in den USA und Europa Beschwerden eingelegt. Nun habe Solarworld nochmals neue Petitionen eingebracht, um Schlupflöcher für die kristallinen Photovoltaik-Hersteller aus China bei den Importzöllen zu schließen. „Ich hoffe, die US-Behörden werden diese fair entscheiden“, schreibt Asbeck weiter. In drastischen Worten erneuert Asbeck auch nochmals seine Vorwürfe, dass sich die chinesischen Konkurrenten ihre Marktanteile auf der Grundlage von illegal subventionierten und zu Dumpingpreisen verkauften Solarprodukten gesichert hätten. Zum Abschluß bittet Asbeck Obama ausdrücklich um dessen Unterstützung.
Die Reaktion der Gegenseite in Form der Allianz CASE ließ nicht lange auf sich warten. Sie bezeichnete den Brief von Asbeck als „bizarre und rücksichtslos“. CASE verwies darauf, dass das Jobwachstum in der Solarindustrie in den USA im vergangenen Jahr sechsmal stärker gewesen sei als die allgemeine nationale Entwicklung. Dies liege vor allem daran, dass die Photovoltaik mittlerweile auch in den USA so erschwinglich sei und dadurch den Bau vieler neuer Anlagen gegeben habe. „Es gibt keine Beweise dafür, dass die Importzölle zu einem Anstieg der US-Modulproduktion oder der Beschäftigung führen“, schreibt CASE-Präsident Jigar Shah. Er kritisierte weiterhin die beständigen Versuche von Solarworld über Handelspetitionen, die Nachfrage nach Photovoltaik in den USA zu zerstören. (Sandra Enkhardt)
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