Die Preise auf dem europäischen Photovoltaik-Markt sind nun seit vielen Wochen weitestgehend stabil. Es gibt kaum noch Ausreißer nach oben oder unten. Wie schon im vergangenen Monat erwähnt, bilden sich für asiatische Module zunehmend zwei Preisniveaus aus – eines für Module aus chinesischer Produktion, die der EU-Vereinbarung und damit einer Einfuhrbeschränkung unterworfen sind und eines für Module aus dem übrigen asiatischen Raum, für die keine Regularien existieren. Wir haben das beim pvXchange-Modulpreisindex durch Einführung einer neuen Preiskurve berücksichtigt. Aber auch diese neue Kurve verläuft weitestgehend horizontal.
Während die Preisdynamik im Modulmarkt also der Vergangenheit angehört, überbieten sich auf der anderen Seite die Produzenten mit immer neuen Rekordmeldungen bei der Zellen- und Moduleffizienz. Die Strategie, insbesondere der chinesischen Hersteller, scheint zu lauten: Wenn die Preise durch die EU-Richtlinie schon nicht mehr variiert werden können, soll es wenigstens immer mehr Leistung zum festgelegten Preis geben. Momentan manifestiert sich das darin, dass kaum noch Module unterhalb der 250-Watt-Marke von den führenden Herstellern aus Asien auf den europäischen Markt gebracht werden.
Ein weiteres adäquates Mittel, um höhere Preise zu rechtfertigen, ist bekanntlich besserer Service. Hier tun sich viele Photovoltaik-Anbieter jedoch noch sehr schwer. Europäische Niederlassungen chinesischer Hersteller werden geschlossen oder auf wenige Mitarbeiter reduziert. Neue, meist noch vergleichsweise kleine asiatische Produzenten können und wollen sich keine Europa-Repräsentanz leisten, solange die Marktaussichten so unkalkulierbar sind. Dummerweise verschwinden auch reihenweise Großhändler und Distributoren, die den Service für die Hersteller übernehmen könnten. Hier ist also noch reichlich Raum für neue Ideen und Ansätze – das Outsourcing des After-Sales-Services, wie es First Solar bereits praktiziert, ist nur eine der möglichen Lösungen.
Es bleibt zu hoffen, dass viele Hersteller zumindest die Produktqualität entsprechend erhöhen und zusätzliche Qualitätssicherungsmaßnahmen in die Fertigung einbauen, diese zu gewährleisten. Daran wurde in Zeiten der absoluten Tiefstpreise gerne zuerst gespart. Sollte diese Sparpolitik nun endgültig der Vergangenheit angehören, hätte das Anti-Dumping-Verfahren der EU-Kommission doch noch eine gute Seite. Gute Qualität hat seinen Preis – das ist hinlänglich bekannt. Die Solarbranche macht aber zunehmend die Erfahrung, dass schlechte Qualität einen noch viel höheren Preis haben kann – Anlagenbetreiber und Versicherungsgesellschaften wissen ein Lied davon zu singen.
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