Solarworld sieht SEIA-Vorschlag skeptisch

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Die US-Tochter von Solarworld zweifelt an den Erfolgsaussichten des vom Industrieverband SEIA vorgeschlagenen Kompromisses im Photovoltaik-Handelsstreit. „Während wir die Bemühungen des Solarenergie-Industrieverbands (SEIA) zu schätzen wissen, sind wir zugleich sehr skeptisch gegenüber jeder Vereinbarung mit China oder chinesischen Unternehmen aufgrund ihrer Geschichte von räuberischen Markt- und Handelspraktiken“, erklärte Gordon Brinser, Präsident von Solarworld Industries America und Vorsitzender von CASM, der Koalition von US-Herstellern, die die Anti-Dumping- und Anti-Subventionsermittlungen gegen die chinesische Konkurrenz eingereicht hatte. Brinser erneuerte zudem seine Vorwürfe, dass die kristallinen Photovoltaik-Hersteller aus China jede Möglichkeit nutzten, um die Importzölle von 30 bis 250 Prozent zu umgehen. Mehr noch, die chinesische Regierung habe als Reaktion ebenfalls Ermittlungen gegen die Konkurrenz aus den USA und China, wie etwa bei Polysilizium, aufgenommen. „Vergeltung ist aber keine Strategie, die die US-Regierung dulden sollte“, sagte Brinser weiter.

Ein Berater von Solarworld erklärte, dass das Unternehmen die US-Regierung bei den Bemühungen um eine Lösung des Handelskonflikts mit China unterstütze. Allerdings müsse in diesem Zuge auch das Dumping, die Subventionen sowie unfaire Handelspraktiken von chinesischer Seite thematisiert werden. „Allerdings ist der SEIA Vorschlag nicht geeignet, dieses Ziel zu erreichen“, sagte der Antwalt und Solarworld-Berater Timothy Brightbill.

Der von SEIA vorgeschlagene Kompromiss sieht vor, dass die chinesischen Photovoltaik-Hersteller einen Fonds finanzieren sollen, von dem die US-Konkurrenten direkt profitierten. Die Höhe der Einzahlungen würde ein Prozentsatz sein, der sich an dem orientieren soll, was die chinesischen Premium-Hersteller derzeit einsparten, indem sie sich Solarzellen aus Drittländern beschafften und damit die Importzölle in den USA umgingen. Die chinesische Regierung wäre auch bereit, die Anti-Dumping- und Anti-Subventionsermittlungen gegen Polysilizium-Exporte aus den USA einzustellen. Im Gegenzug dazu würden auch die Importzölle für kristalline Photovoltaik-Produkte aus China in den USA auslaufen. Zudem sollten Schutzmechanismen entwickelt werden, die den heimischen Herstellern in den USA einen gewissen Marktanteil sicherten, heißt es in der Kurzvorstellung des Plans von SEIA. Der Verband schlägt weiterhin vor, dass ein sogenanntes „Solar Development Institut“ gegründet werden soll, dass zum einen das Geld bei den chinesischen Herstellern einsammelt. Zum anderen soll es aber auch die langfristige Zusammenarbeit zwischen Unternehmen aus den USA und China in Zukunft fördern. (Sandra Enkhardt)

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