Österreich erwartet Photovoltaik-Rekordzubau

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Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) rechnet mit einem neuen Rekordzuwachs bei Photovoltaik-Anlagen in Österreich in diesem Jahr. Es werde mit einem Zubau von Anlagen mit einer Gesamtleistung von deutlich mehr als 200 Megawatt gerechnet, teilte der Verband mit. Im vergangenen Jahr waren Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 170 Megawatt neu installiert worden.
Die Solarförderung war in Österreich in diesem Jahr neu geregelt worden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt seien bereits rund 6100 Anträge auf Förderung gestellt worden. Dies seien damit mehr als im kompletten vergangenen Jahr. Insgesamt stehen über den Klimafonds für kleine Photovoltaik-Anlagen 36 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderung laufe noch bis Ende November und es seien noch ausreichend Mittel vorhanden, hieß es weiter. Dennoch empfahl PVA-Präsident Hans Kronberger, die Anträge bald zu stellen, da derzeit die Photovoltaik-Preise einen Tiefpunkt erreicht hätten und nun eher wieder mit einem leichten Anstieg zu rechnen sei. Außerdem steige der Andrang zum Ende einer Förderperiode stark an, so Kronberger weiter.
Bei größeren Photovoltaik-Anlagen zwischen 5 und 500 Kilowatt Leistung, die über das neue Ökostromgesetz gefördert würden, werde derzeit versucht, möglichst viele Antragsteller vom 1. Januar 2013 zum Zuge kommen zu lassen. Die Vergabestelle sei angewiesen, „möglichst viele Anträge, die an diesem Chaostag noch nicht berücksichtigt wurden, zufrieden zu stellen“, hieß es weiter.

Regulierungsbehörde will Netzentgelte für Photovoltaik

Kronberger wies zugleich die Forderung des Chefs der Regulierungsbehörde E-Control, Walter Boltz, zurück, der in einem Zeitungsinterview gesagt hatte, dass die Erzeuger von Solarstrom künftig ein „Netzbereitstellungsentgelt“ zahlen sollen. Grund sei, dass die schwachen Netze den Überschussstrom, der von den Photovoltaik-Anlagen eingespeist werde, nicht aufnehmen könnten. „Der Anteil von PV-Strom liegt derzeit bei 0,6 Prozent. Atomstrom hat 5 Prozent Anteil am österreichischen Stromhandel und dafür ist kein Entgelt vorgesehen. Ebenso wenig für schmutzigen Strom aus Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken. Auch die Wasserkraft zahlt kein Netzentgelt. Das ist grober Humbug und eine totale Wettbewerbsverzerrung. Der Regulator lauert uns auf, wie der Wolf dem Rotkäppchen“, empörte sich Kronberger. Er kündigte massiven Widerstand des Verbands an und forderte die Parteien auf, sich bei diesem Thema zu positionieren. Auch in Österreich stehen demnächst Wahlen an. (Sandra Enkhardt)

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