Avancis plant Kurzarbeit ab Juni

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Die Avancis GmbH hat am Montag Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufgenommen, um über die Einführung von Kurzarbeit und eine zeitweise Produktionsstilllegung seiner 100-Megawatt-Fabrik (Fab2) in Torgau zu verhandeln. Sie solle voraussichtlich im Juni für die 200 Mitarbeiter starten und längstens für zwölf Monate gelten, teilte der Photovoltaik-Hersteller mit. “Der Zeitraum der Kurzarbeit wird von der Marktsituation und anderen wirtschaftlichen Faktoren abhängig sein“, sagt Hartmut Fischer, Vorsitzender der Avancis-Geschäftsführung. Wegen des anhaltenden Überangebots an Solarmodulen sowie den unter den Herstellungskosten gesunkenen Preisen sieht sich Avancis zu dem Schritt gezwungen. Es sei aber möglich, dass sich die Preise mit der Einführung von Anti-Dumpingzöllen für chinesische Photovoltaik-Importe durch die EU-Kommission Anfang Juni erholten. Für diesen Fall sei Avancis gewappnet, die Produktion sofort wieder zu starten, hieß es weiter.
„Fab2 befindet sich heute auf einem guten Entwicklungsniveau, so dass dasStoppen und Wiederanlaufen der Produktion reibungslos durchgeführt werden kann. Das ist viel besser als den heutigen Marktpreisen zu folgen, die für jeden Marktteilnehmer – ganz gleich welche Technologie – viel zu tief sind”, sagte Fischer weiter. In Torgau fertigt Avancis rahmenlose CIS-Dünnschichtmodule.
Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat über die Kurzarbeit haben aber gerade erst begonnen. Bis wann sie abgeschlossen seien, sei noch nicht klar, sagte Avancis-Sprecherin Regina Decker auf Anfrage von pv magazine. Derzeit lägen die Marktpreise rund 40 Prozent unter den Herstellungskosten. Die Produktion laufe zunächst noch weiter.
Erst Mitte April hatte Avancis verkündet, dass es aus seiner Fab1 in Torgau mit einer Kapazität von 20 Megawatt ab Juni ein Technologiezentrum machen wolle. Damit werden 67 Mitarbeiter mit befristeten Verträgen ihren Job verlieren. Zwei Forschungsabteilungen mit zwölf Mitarbeiter werden in diesem Zuge von München nach Torgau wechseln. (Sandra Enkhardt)

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