Die Gewerkschaft Verdi hat vom Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) die Einführung eines Haustarifvertrags gefordert. Bislang sei ein Verhandlungsangebot der Verdi-Tarifkommission von Seiten des Verbandes abgelehnt worden, teilte die Gewerkschaft mit. Dabei habe der BSW-Solar mit seinen mehr als 800 Mitgliedsunternehmen eine Vorbildfunktion. „Gerade eine Industrie, die noch von Fördergeldern abhängig ist, sollte ein großes Augenmerk auf faire Arbeitsbedingungen und gerechte Bezahlung legen“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jürgen Stahl. „Wir haben die Forderungen der Gewerkschaft ver.di zur Kenntnis genommen. Die Gewerkschaft erweckt in der Öffentlichkeit einen falschen Eindruck hinsichtlich der Vergütungssituation in unserem Verein“, sagte BSW-Solar-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig dazu. Er verwies darauf, dass die Tarifauseinandersetzung zwischen einer nationalen Gewerkschaft und einem Verband mit 37 Mitarbeitern, der bereits über einen Betriebsrat verfüge, unverhältnismäßig sei.
Körnig betonte zudem, dass der Bundesverband seinen Mitarbeitern eine „Vielzahl von überdurchschnittlichen sozialen Standards“ wie Überstundenausgleich und leistungsgerechte Vergütung. „Darüber hinausgehende Forderungen würden in Zeiten der Haushaltskonsolidierung bei unseren Mitgliedsunternehmen nicht nur auf Unverständnis stoßen, sie sind wegen der 2012 absehbar sinkenden Finanzmittel des Verbandes nicht realisierbar und wären auch nicht angebracht“, sagte Körnig weiter. Verdi forderte hingegen von den Verantwortlichen im Verband ein Umdenken. Die Tarifkommission der Gewerkschaft habe im Juli ein faires Angebot vorgelegt, auf dessen Grundlage nun ein Haustarifvertrag geschlossen werden sollte. (Sandra Enkhardt)
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